„Unsere Häuser verlieren an Wert“

logo_nwz.gifNEUE TURNHALLE Gemeinde informiert über Schallgutachten – Anwohner reagieren verärgert

IM JAHR 2011 SOLL DIE NEUE SPORTSTÄTTE AM „SCHWARZEN WEG“ BEREIT STEHEN. DAS SEHEN DIE BETROFFENEN BÜRGER ANDERS.

VON FRIEDERIKE KLOTH

BERNE – Verschränkte Arme und skeptische Blicke – die Anwohner des Baugebietes „Schwarzer Weg“ in Berne hörten nicht gern, was die Gemeindeverwaltung am Mittwochabend bekannt gab.

„Die Schallimmissionen der geplanten Turnhalle überschreiten die gesetzliche Grenze nicht“, war das Fazit eines Gutachters von der Universität Oldenburg. Mit einberechnet auch die „Lärmquellen“ in der Umgebung, also Kindergarten, Grundschule und ein geplanter Spielplatz.

Um die neue Turnhalle und die dazugehörigen Flächen soll ein fünf Meter breiter Gehölzstreifen errichtet werden. 4,1 Hektar ist das Gelände groß, 2011 soll die Halle stehen.

„Das hört sich hier alles an, als wäre es schon beschlossene Sache“, empört sich eine Anliegerin aus dem Brandenburger Weg. „Wozu sind wir dann hier?“ hc_149.jpg

Die Antwort ist klar: Um das Verfahren zur Bauleitplanung zu beschleunigen. Denn hierfür ist eine frühzeitige Bürgerbeteiligung nötig.

Bürgermeister Bittner steht an diesem für ihn schwierigen Abend den Fragen der Bürger offen gegenüber, will sich aber nicht für Versäumnisse seiner Vorgänger entschuldigen. „Wir haben mit dem Platz für die Halle keine andere Wahl“, sagt er. „Es ist schon viel Zeit vergangen. Und wir brauchen die Halle.“

Die Anwohner kann das nicht beruhigen. „Wenn ich das gewusst hätte – ich hätte da nicht gebaut“, sagt ein Mann. „Unsere Häuser verlieren an Wert. Und neue Grundstücke verkauft man so auch nicht.“ Außerdem wolle sie nicht von ihren Garten auf eine große Halle gucken, wirft eine Frau ein. „Und dann werden bei großen Turnieren und Sportereignissen alle hier im Wohngebiet parken.“

Überhaupt ist die Zuwegung zum neuen Sportgelände ein Problem. Momentan ist sie über den „Kinnerpadd“ geplant, da die Verhandlungen der Gemeinde mit zwei Grundstückseigentümern eines anderen möglichen Weges sich schwierig gestalten. „Dabei wäre das für alle besser“, finden die Anwohner.

Franz Bittner gibt hierzu keine Details bekannt. „Es ist aber auch noch nicht alles bis ins Letzte entschieden. Ich bin in dieser Sache nicht ganz pessimistisch“, verriet er.