Turnkindern und Fußballern fehlen die Hallen

logo_wkonline.jpgAndere Sportler haben sich mit Sanierung arrangiert / Entzerrung für Mitte Februar angekündigt  

Von Barbara Wenke Ganspe. Momentan regt das Wetter viele Jungen und Mädchen zur Bewegung an. Viele würden am liebsten den ganzen Tag lang Schlitten fahren und im Schnee toben. Die Turnhalle vermisst kaum einer von ihnen. Das ist für Kinder aus dem Einzugsbereich der Gansper Turnhallen von Vorteil, denn die Hallen werden saniert. Die erste soll Mitte Februar wieder zugänglich sein. Vereine und Schulen haben sich mit der Situation abgefunden.
“Alle Frauengruppen und die Tischtennisspieler kommen in der Schule unter”, berichtete Werner Harwarth, Vorsitzender des ortsansässigen TuS Warfleth, gestern dankbar. Die Zusammenarbeit mit Schulleiterin Andrea Selke habe sehr gut funktioniert. Sowohl Sportverein als auch Bildungseinrichtung haben in den vergangenen Wochen einige Utensilien vom Geräteraum in der Sporthalle in Räume der Grundschule umgelagert.
Der Sportunterricht wird in den kommenden Wochen im Forum, der Mensa oder einem Klassenraum stattfinden. Ausfallen werden hingegen alle Angebote der Kinderturnabteilung des TuS Warfleth. Die Übungsleiter bitten um Verständnis, kündigen aber an, dass es ein großes Fest geben soll, sobald in den Hallen wieder Sport getrieben werden darf.
Flexibilität beweist ein weiteres Mal die Führung des Stedinger Turnvereins. Erst im Spätsommer 2008, als die Berner Sporthallen einem Brand zum Opfer fielen, musste sie für alle Gruppen neue Übungsstätten finden. “Dieses Mal sind ja nur fünf Hallenzeiten betroffen”, merkt die zweite Vorsitzende, Annika Ulbrich, mit einem Lachen in der Stimme an. Die Trampolin- und Showturngruppen seien in der Grundschule Berne untergekommen, die Herrenriege im Bewegungsraum des Berner Kindergartens. Statt hoch in die Luft gesprungener Salti müssten sich die Sportler wohl auf Kraft- und Haltungsübungen einstellen. Aber immerhin könne das Training aufrechterhalten werden.
Schlechter getroffen haben es die Jugendfußballer der Spielvereinigung Berne. Jugendleiter Axel Hein bemängelt, erst während der Berner Gemeinderatssitzung Mitte Dezember über die Hallenschließung informiert worden zu sein. Da sei es zu spät gewesen, Trainingszeiten in anderen Gemeinden zu organisieren. Außerdem habe er eine Reihe von Jugendturnieren absagen müssen, die im Januar stattfinden sollten, berichtet Hein. Das ärgert ihn besonders, denn er hatte die Einladungen für die Turniere erst verschickt, nachdem er von der Gemeindeverwaltung im Sommer den Hallennutzungsplan erhalten hatte. “Die Arbeit von vier Monaten war somit komplett umsonst.” Auch ohne Training sollen die Jugendteams in den kommenden Wochen an dem ein oder anderen Turnier teilnehmen, damit die Jungen und Mädchen zumindest ein wenig Fußball spielen können.

© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Die Norddeutsche WEM Seite: 8 Datum: 08.01.2010