Makabre Plakate fachen Konflikt an

logo_nwz.gifSport Vorgetäuschte Todesanzeige für die Spielvereinigung Berne taucht auf – "Geschmacklos"

Mittlerweile wurden die Banner wieder abgenommen. Die Gemeindeverwaltung wollte die Aktion nicht kommentieren.
Von FRiederike Kloth

Berne – Für Verwirrung in Berne und Ganspe gesorgt hat in den letzten Tagen ein Plakat mit dem Text einer Todesanzeige. Unter dem Logo der Spielvereinigung Berne wurde das "Ableben" des Vereins verkündet. Dieser sei am 16. Dezember verstorben, an dem Tag, als auf einer Ratssitzung der Dringlichkeitsantrag für die Sanierung des Kunstrasenplatzes "plötzlich und erwartet" abgelehnt wurde. Unterzeichnet ist der makabre Text mit "Der Gemeinderat Berne".
Michael Heibült, Fachbereichsleiter und allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, wollte zu der Aktion nichts sagen.
"Von Seiten der Gemeinde wollen wir das nicht kommentieren", sagte er. "Ich habe jedoch ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Für die Plakate wurde keine Erlaubnis bei der Gemeinde eingeholt." Diese sei aber nach Paragraf 18 des Niedersächsischen Straßengesetzbuches nötig gewesen. Wildes Plakatieren ist nicht erlaubt.
Karin Logemann (SPD), Mitglied des Rates, findet die Plakate mit der vorgetäuschten Todesanzeige geschmacklos. "Wir haben die Anzeige als Gemeinderat natürlich nicht autorisiert und wussten nichts von der Sache. Eigentlich liefen gerade konstruktive Gespräche zwischen uns und dem Verein."
Überrascht von der Plakataktion zeigte sich auch Ewald Smidt, Vorsitzender des Spielerausschusses der Spielvereinigung Berne. "Wir wussten nichts davon", sagte er. "Das ist alles sehr unglücklich gelaufen."
Der Konflikt um den Kunstrasenplatz in Berne währt nun bereits fast ein Jahr lang. Das Bürgerforum Berne setzt das Thema stets an oberster Stelle auf die Tagesordnung. Auch der Gemeinderat hat sich mit dem Problem bereits befasst. Eine Lösung oder ein Kompromiss sind dennoch nicht in Sicht.