Bürgermeister nimmt Stellung

logo_wkonline.jpgVon Hannelore Johannesdotter Berne.

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Berne. "Tiefe Kluft zwischen Sport und Verwaltung" – so war es am Freitag, 11. Februar, in der NORDDEUTSCHEN zu lesen. Vertreter der Interessengemeinschaft Warflether Sportvereine (IWS) hatten sich kritisch zu den Plänen der Gemeindeverwaltung für die Spielhallensanierung in Ganspe geäußert. "Von Seiten der Verwaltung besteht keine ,tiefe Kluft'", erklärt jetzt Bürgermeister Franz Bittner. Allerdings sehe er einiges etwas differenzierter als die IWS-Vertreter.

So habe es bereits im Dezember 2010 erste Gespräche zwischen Verwaltung und Sportvereinen gegeben. Dabei habe die Gemeinde Anregungen erhalten und sie an den Architekten weiter gegeben mit der Bitte, sie einzuarbeiten, "wie es möglich ist."

Bittner: "Wenn wir die Halle anfassen, sind wir nicht frei mit unseren Mitteln." Hier lässt der Verwaltungschef keine Zweifel, wie die Vorgabe lautet: Wünschen kann man sich Vieles, gebaut wird jedoch nur, was die Gemeinde sich von den 710000 Euro aus dem Konjunkturpaket leisten kann. Diese öffentlichen Mittel aus der Sanierung der abgebrannten kleinen Halle müssen sich in der Spielhalle wieder finden. Deshalb steht dort die energetische Sanierung ganz oben an.

Franz Bittner bestreitet, dass die Gesprächspartner von der Verwaltung zum Treffen am 7. Februar mit einem fertigen Entwurf erschienen seien. Allerdings stehe die Gemeinde mit den Arbeiten unter einem zeitlichen Druck, die Konjunkturmittel müssten bis Jahresende 2011 verbaut sein. Deshalb könnten nicht monatelang Abstimmungsgespräche geführt werden. Zumal zunächst geprüft werden müsse, ob das alte Fundament des abgebrochenen TuS-Vereinsheim tragfähig genug sei, um darauf die erforderlichen zusätzlichen Geräteräume zu bauen. Falls sich erweist, dass es zu schwach ist, müsse ein neues Fundament gegründet werden.

Bürgermeister Bittner sagt klar, was die Gemeinde schaffen will: eine Zweifach-Sporthalle, die den Anforderungen von Schul- und Vereinssport genügt. Durch die Möglichkeit, die Halle zu teilen, sei in Zukunft auch das Querspiel möglich. Abgesehen davon, dass die kleine Tribüne abgängig sei, würde sie künftig viel zu nah am Spielfeld liegen. Falls bei scharfem Spiel Zuschauer durch Bälle, die ins Aus gehen, verletzt würden, sei die Gemeinde jedoch in der Verantwortung,

"Ich würde mir wünschen, dass auch die Sportvereine so eine gute Zusammenarbeit pflegen, wie die Gemeinde sie nach dem Brand im Kindergarten Ganspe erfahren hat. Warum treibt man einen Keil zwischen Sport und Verwaltung?" Gemeinsames Ziel müsse sein, die Halle so aufzuwerten, dass sie für Schule und Vereinssport ein Gewinn sei. Die am 7. Februar von der IWS gemachten Anregungen hätten einige zusätzliche Einsichten gebracht.

Der Rat der Gemeinde Berne wird in öffentlicher Sitzung am 29. März den Sanierungsentwurf der Gansper Spielhalle abwägen und darüber entscheiden.