Rote Karte für neuen Standort
Ortsentwicklung Diskussion über Sanierung des Kunstrasenplatzes in Berne
CDU, SPD und Bürgerforum favorisieren die Sanierung am jetzigen Standort im Ortskern. Die Grünen haben Bedenken.
von Friederike Liebscher
Berne – Am alten Platz sanieren oder neu bauen an der neuen Turnhalle? Die Diskussion um den Kunstrasenplatz ging im Ausschuss für Gemeindeentwicklung in die nächste Runde.
Nachdem in der letzten Ratssitzung der Gemeinde Berne auf Antrag der Grünen der Beschluss gefasst worden war, das Konzept der Spielvereinigung für die Platzsanierung öffentlich vorzustellen, soll dies nun doch nicht mehr geschehen. Für die Sanierung am jetzigen Standort sprachen sich die Fraktionen der CDU, SPD und des Bürgerforums aus. Karin Logemann (SPD) argumentierte für eine Aufhebung des Ratsbeschlusses: „Man muss sich fragen, wie realistisch es ist, das Grundstück zu verkaufen“, sagte sie. Eine Sanierung am jetzigen Standort sei in dieser Situation ratsamer, da sie deutlich kostengünstiger sei als ein Neubau. Das sieht auch Karl-Ernst Thümler (CDU) so. „Der Unterboden des Kunstrasenplatzes ist in Ordnung. Wir können mit der Sanierung nicht länger warten. Einen neuen Platz können wir immer noch bauen, wenn die Finanzlage der Gemeinde wieder besser ist.“
„Diskussion beenden“
Bernd Bremermann (Bürgerforum) sieht es als ökonomischer an, den Kunstrasenplatz jetzt zu sanieren. „Für einen neuen Platz reichen nicht die bisher veranschlagten 700 000 Euro“, befürchtet er. „Man sollte diese quälende Diskussion nun beenden und den alten Platz sanieren.“
Bedenken der Grünen
Bedenken äußerte Hauke Uphoff-Bartelds (Bündnis 90/Die Grünen). Er hält das Konzept der Spielvereinigung für wenig transparent. „Unklar ist zum Beispiel, wie aufkommende Zinsen getilgt werden sollen.“ Auch für die Standortfrage müssten ausgereifte Pläne besprochen werden.
Klar gegen die Sanierung des Kunstrasenplatzes sprach sich Bürgermeister Franz Bittner aus. „Der Rat hat mit der Auswahl des Standortes für die neue Turnhalle zukunftsorientiert gedacht. Es ist also nur konsequent, diese Planung weiterzuführen und den Kunstrasenplatz ebenfalls am neuen Standort zu bauen.“ Ein großes Problem sieht er bei den Bürgschaften, die die Gemeinde für den Sportverein geben soll. „Ob so etwas durch die Kommunalaufsicht genehmigt wird, ist angesichts des Schuldenstandes von Berne fraglich.“
Gegen die zwei Stimmen der Grünen wurde nach dieser Diskussion trotzdem empfohlen, den Ratsbeschluss in der nächsten Sitzung wieder aufzuheben und der Sanierung des jetzigen Platzes den Vorrang zu geben.
Die Grünen-Fraktion ist weiterhin der Meinung, dass man das Konzept der Spielvereinigung öffentlich vorstellen sollte. „Das ist unbedingt notwendig“, sagte Fraktionsmitglied Verena Delius am Donnerstag im Gespräch mit der NWZ .
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