Deponie für Schlick gesucht

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Schlamm im Hafen der Elsflether Werft wird ausgebaggert
Die Sedimente sind mit Schwermetallen belastet.
Sie könnten in einer Deponie in Weserdeich-Ohrt gelagert werden.

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Elsfleth/Berne/Hannover Wohin mit dem Schlick aus dem Hafen der Elsflether Werft? Als Alternative werde auch die Ablagerung in einer ehemaligen Baggergutdeponie in Weserdeich-Ohrt geprüft, die sich unmittelbar gegenüber der Werft auf dem Hoheitsgebiet der Gemeinde Berne befinden würde, hat jetzt Bernd Bremermann von der Fraktion Bürgerforum Berne auf Anfrage vom Niedersächsischen Umweltministerium erfahren. Ihm wurde bestätigt, dass Alternativen einer Entsorgung des kontaminierten Aushubs auf zugelassenen Deponien geprüft werde.

Wie Wigbert Mecke, Leiter des Ministerbüros, Bernd Bremermann mitteilte, würde in diesem Fall der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hinzugezogen, weil der Landesbetrieb über die entsprechenden Ortskenntnisse verfügen würde.

Wie berichtet, hatte der für den Betrieb des Huntesperrwerks zuständige NLWKN bis Ende der 1990er Jahre die Sedimente durch Umlagerung in die Hunte eingebracht. Vorgenommene Sedimentuntersuchungen im Hafenbereich der Werft in den Jahren 2007 und 2011 führten dann zu dem Ergebnis, dass eine bislang übliche kostengünstige Umlagerung in Hunte und Weser nicht mehr möglich wäre. Mit hohen Tributylzinn-Gehalten (TBT) und andere zinnorganische Verbindungen wie Dibutylzinn (DBT) zu rechnen sei (dieNWZ  berichtete).

Das Ministerium geht davon aus, dass etwa 30 000 Kubikmeter kontaminierter Sedimente aus dem Hafen der Werft zu beseitigen sind, um die Sohlentiefe von -3,50 Meter unter Normalnull zu erreichen, die nach dem Planfeststellungsbeschluss vorgesehen ist.

Die Beseitigung der Ablagerungen im Hafen der Elsflether Werft hat nach den Worten des niedersächsischen Umweltministers Stefan Wenzel (Bündnis 90/Die Grünen) eine hohe Priorität. Solche Arbeiten mit den zu erwartenden Kosten müssten jedoch sorgfältig geplant werden und seien nicht immer gleich umzusetzen, hatte er auf Nachfrage von Björn Thümler mitgeteilt. Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion hatte dem Minister die Probleme im Hafen nach einem Besuch der Werft geschildert (die NWZ  berichtete).

Die Werft feiert in drei Jahren ihr 100-jähriges Bestehen.