Erneute Debatte über Putenmast
Kritiker der Großanlage argumentieren mit Studie vor dem Gemeinderat |
Von Hannelore Johannesdotter Ganspe. Der Rat der Gemeinde Berne hat, wie zu erwarten war, das gemeindliche Einvernehmen zum Bau des neuen Putenmaststalles im Ortsteil Campe hergestellt. Die Grüne Antje Neuhaus Scholz und Werner Krinke (parteilos) stimmten dagegen. Die Suche nach Alternativen werde fortgesetzt, sagte Verwaltungschef Franz Bittner. Unter den rund 60 Besuchern der jüngsten Ratssitzung waren auch Gegner des Putenstalls am Berner Ortseingang. In der Einwohnerfragestunde prüfte Jan Lawrentz, ein Sprecher der Bürgerinitiative gegen den Stall, die Kenntnisse der Ratsmitglieder mit einer Frage nach der NiLS-Studie. Keiner kannte sie. Die Niedersächsische Lungenstudie (NiLS) hat im Südoldenburgischen die Auswirkungen der Abluft von Intensivtierhaltungsanlagen untersucht. Danach konnten Keime solcher Anlagen in Hauptwindrichtung noch in 500 Metern Entfernung nachgewiesen werden. Unter dem Stichwort “Wohlergehen ist wichtiger als Wohlstand” machte Lawrentz die Ratsmitglieder aufmerksam, dass in der Graf-von-Münnich-Straße im Neubaugebiet an der Glüsinger Helmer bereits fünf bis sechs Häuser leer stünden, es schwierig sein werde, sie zu verkaufen, da die Grundstücke wegen der Nähe des Putenmaststalls an Wert sinken würden. Er befürchtete auch, dass die Immobilien möglicherweise an soziale Problemgruppen vermietet werden könnten. Bürgermeister Bittner erklärte, im Gemeinderat säßen nicht 19 Emissionsschutzexperten. Für Fragen wie die nach der NiLS-Studie solle sich Lawrentz an den Landkreis als Baugenehmigungsbehörde wenden. Die Gemeinde müsse auf die Einhaltung der rechtlichen Normen achten, und, setzte er mit Nachdruck hinzu, werde das auch tun. Der Vorsitzende des Berner Bürgerforums und Ex-Bürgermeister Bernd Bremermann bemängelte, dass der Rat nicht in der Lage sei, über den Putenmaststall zu entscheiden. Warum werde nicht über eine Veränderungssperre und Bauleitplanung Einfluss auf die Entwicklung am Ortseingang genommen?, wollte er wissen. “Das sagt gerade der Richtige”, konterte Bittner und erinnerte, dass der Putenstall-Antrag inzwischen fast zwei Jahre alt sei. “Gemeindliche Entwicklungsplanung – das war Ihre Aufgabe. Zukunftsplanung aus Ihrer Hand konnte ich nicht entdecken.” Von einem Bebauungsplan im Hinblick auf den Stall wollte Bittner nichts wissen. “Das bedeutet gewerbliche Putenmast”, klärte er auf. Die Verbesserung der Berner Ortseinfahrt in Campe bleibe ein Ziel, zu berücksichtigen seien aber auch die landwirtschaftlichen Anforderungen. |
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Die Norddeutsche WEM Seite: 10 Datum: 18.12.2009
Leserforum: Thema Kunstrasenplatz
Zum Artikel "Sporthallen-Planung kommt voran" vom 2. Dezember: Befremdet über Bittner Über die Aussagen des Bürgermeisters Bittner zum Thema Kunstrasenplatz bin ich mehr als befremdet. Am 7. Februar 2009 haben Ratspolitiker bei einem Ortstermin unisono den dringenden Sanierungsbedarf des Kunstrasenplatzes festgestellt. Seit der Abwahl von Bürgermeister Bernd Bremermann haben sich aber weder Ratspolitik noch amtierender oder neuer Bürgermeister darum gekümmert. Der ernste Hinweis auf die drohende Einstellung des Spielbetriebes lässt Bürgermeister und Rat der Gemeinde unbeeindruckt. Den Vorwurf, den Platz nach Neuverkleben der Nähte sofort wieder unverantwortlich bespielt zu haben, weise ich entschieden zurück. Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes wurde mit den Fachleuten der Wartungsfirma abgestimmt. Was sollen die Spielerinnen und Spieler, Trainer und Betreuer der Damen-, Herren- und insbesondere der Jugendmannschaften von einer solchen Haltung der Verantwortlichen der Gemeinde halten? Noch mehr Politikverdruss wird die Folge sein. Aber es bleibt die Hoffnung, dass sich Rat und Bürgermeister in Kürze für die Grundsanierung des Platzes entscheiden.UWE NEESE, BERNE
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Die Norddeutsche Seite: 2 Datum: 16.12.2009
Kritik an Sportstätten-Planung
Rund 30 Besucher bei der Frühzeitigen Bürgerbeteiligung |
Von Hannelore Johannesdotter Berne. “Wenn ich gewusst hätte, dass dort ein Sportplatz hin soll, hätten wir das Grundstück nicht gekauft.” – Wir auch nicht.” Anwohner der Straße Brandenburger Weg machten ihrem Unmut über die Sportstättenplanung im Anschluss an das Baugebiet Schwarzer Weg Luft. Schule und Kindergarten in der Nähe hätten sie bewusst hingenommen. Aber ein Sportbereich? Nein, danke. Auf Einladung der Gemeinde Berne waren 30 Besucher in die Comenius-Schule gekommen, darunter wenige vom Vorhaben unmittelbar Betroffene. “Frühzeitige Bürgerbeteiligung” heißt der Planungsschritt, im Rahmen dessen das Vorhaben Sporthalle und Sportfreifläche öffentlich erläutert wurde, Fragen gestellt, Bedenken angemeldet werden konnten. Frank Fuseler vom Ingenieurbüro INGWA in Oldenburg stellte die geplante Änderung des Bebauungsplanes (B-Plan) Nr. 40 – Schwarzer Weg II vor. Danach soll Fläche, die ursprünglich für weitere Eigenheime vorgesehen war, in Grünfläche für Sportanlagen umgenutzt werden. Hintergrund ist die Tatsache, dass die 4,1 Hektar der Gemeinde bereits gehören, finanzielle Mittel für den Ankauf eines anderen Grundstücks nicht zur Verfügung stehen. Die Zeit drängt, verfügen doch Schule und Vereine inzwischen seit eineinhalb Jahren nicht mehr über eine Sporthalle. Die Prognose-Berechnung für den zu erwartenden Schall legte Dr. Manfred Schultz-von Glahn vom Institut für technische und angewandte Physik (Itap) aus Oldenburg vor. Unter Einbeziehung aller Lärmquellen wie Zufahrt, Außenfläche vom Kindergarten und Schulhof kam er zu dem Ergebnis, dass Richtwerte von 55 dB(A) tagsüber und 45 dB(A) nachts eingehalten würden. Damit sei das Vorhaben aus schalltechnischer Sicht zulässig. Bürgermeister Franz Bittner machte deutlich, dass die Gemeinde Berne froh gewesen wäre, die in diesem Bereich vorgesehenen 37 Bauplätze zu verkaufen. Die Aussichten seien angesichts von Finanzierungsängsten schlecht – und das nicht nur in Berne. Er machte den Anwohnern deutlich, dass 37 neue Häuser durch Ver- und Entsorgung ebenfalls zusätzliche Lärmemissionen verursacht hätten. Die entfallen, denn die Zufahrt zum Sportgelände werde, wenn möglich, über den Kinnerpadd erfolgen. Die Gemeinde sei “nicht ganz pessimistisch”, dass sie das Land von den zwei Eigentümern erwerben könne. (mehr …) |
Berner legen Zukunftskonzept vor
Berne (hjo).
“Berne 2020” heißt das Zukunftskonzept, das jetzt dem Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Wirtschaft vorgelegt wurde. Erarbeitet wurde es von Reinhard Pommerel und Thomas Röhreke, zwei Berner Bürgern. Unterstützung genießen die beiden Männer von der Bremer Gesellschaft “nextpractice”.
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: WESER-KURIER Seite: 13 Datum: 07.12.2009 |
“Berne 2020” soll die Gemeinde voranbringen
Reinhard Pommerel und Thomas Röhreke präsentieren Konzept |
Von HANNELORE JOHANNESDOTTER Berne. Was können wir als Bewohner dieser Gemeinde für unser Berne tun? Unter dieser Überschrift haben Thomas Röhreke und Reinhard Pommerel – Berner aus Überzeugung – ein Zukunftskonzept erarbeitet, das sie “Berne 2020” nennen, und das die Gemeinde weiter entwickeln könnte. Sie stellten es jetzt dem Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Wirtschaft vor. Erklärtes Ziel sei es, die Lebensqualität Bernes langfristig, planmäßig und kontinuierlich zu verbessern. An dem Prozess sollen sich Menschen aller gesellschaftlichen Schichten beteiligen. Da es nicht möglich ist, alle 7000 Einwohner einzubeziehen, sollen die Mitwirkenden einen repräsentativen Bevölkerungsquerschnitt abbilden. Gesucht werden die Meinungsbildner. Auch Jugendliche und junge Erwachsene werden dabei berücksichtigt. Nachdem die Teilnehmer feststehen, werden sie befragt. Folgende Aufgabenfelder werden vorgeschlagen: Ortsentwicklung und Infrastruktur, Wirtschaft, S.cherheit und Prävention, Integration und Identifikation, Tourismus, Schulen und Kindergärten. Kultur, Sport und Vereinsleben. Das Ergebnis der Befragung ist offen. Die Auswertung der Antworten wird möglicherweise einige Bereiche herausfallen lassen, so die Initiatoren, andere Themen den Menschen besonders am Herzen liegen, also Schwerpunkte bilden. Diese werden eine Rangliste erhalten. In einem Zukunfts-Workshop, der für Sommer 2010 geplant ist, sollen die ausgewählten Projekte mit Inhalt gefüllt und in Teamarbeit konkretisiert werden. Ab Herbst nächsten Jahres könnte mit der Umsetzung begonnen werden. Reinhard Pommerel und Thomas Röhreke haben sich für “Berne 2020” Unterstützung durch André Sobieraj von der Bremer Gesellschaft nextpractice geholt, einem Unternehmen, das Methoden zur Förderung von Innovation und Veränderung durch kollektive Intelligenz entwickelt hat. Sobieraj machte deutlich, dass “Berne 2020” die Entwicklung der Gemeinde unter Einbindung ihrer kreativen Energie kontrolliert und zielorientiert voranbringen werde. Das Projekt werde vom Engagement der Menschen leben, die daran mitarbeiten. Pommerel und Röhreke übernehmen die Aufgabe, das Engagement am Leben zu halten. Björn Thümler (CDU) fand, Berne habe Nachholbedarf, es sei an der Zeit, dass die Gemeinde aus dem Jammertal heraus komme. Er lobte, dass die Antworten auf Fragen und Probleme von Menschen vor Ort selbst gefunden würden. Die Methode erschien ihm sehr transparent. Natürlich gibt es so einen Prozess nicht umsonst, die angewandte Methode ist nicht kostenlos. Pommerel teilte mit, 15000 Euro seien im Gespräch, eine Summe, die bereits weit heruntergehandelt sei. Bürgermeister Franz Bittner hoffte auf Drittmittel, unter anderem von der Wirtschaftsförderung Wesermarsch. Da beim Landkreis eine Leitbilddiskussion geführt werde, sah er dort ein Interesse, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Die Kosten werden im Rahmen der Berner Haushaltsberatungen diskutiert. Sponsoren seien herzlich willkommen, hieß es. |
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Die Norddeutsche Seite: 6 Datum: 07.12.2009
Beyer fürchtet Aus für Fußball
Von hannelore johannesdotter Berne.
Der Vorsitzende der Spielvereinigung (SVG) Berne, Jörg Beyer, ist erschüttert über die Aussagen von Bürgermeister Franz Bittner und der Schule. Das geht aus einer schriftlichen Stellungnahme zu unserem Bericht von Mittwoch, 2. Dezember, unter der Überschrift “Sporthallen-Planung kommt voran” hervor.
Jörg Beyer verweist auf das in dem Bericht erwähnte Schreiben des Niedersächsischen Fußballverbands, Kreis Wesermarsch, in dem, wie berichtet, die Befürchtung geäußert wird, dass der Berner Kunstrasenplatz wegen seines Zustandes in der nächsten Spielsaison gesperrt werden könnte. “Wenn der Platz wegen Unfallgefahr gesperrt würde, kann doch bitte schön auch kein Schulsport auf ihm mehr durchgeführt werden”, wundert sich Jörg Beyer über die Auskunft, dass die Schule den Platz trotz seiner Mängel weiterhin für geeignet hält.
Die möglichen Spielalternativen auf den Sportplätzen in Neuenkoop und Ganspe, die Franz Bittner in unserem Bericht aufzeigt, weist Jörg Beyer entschieden von sich. “Der Platz in Neuenkoop entspricht nicht den für ein Punktspiel geforderten Maßen. Außerdem sind die Umkleide und sanitären Einrichtungen für einen Spielbetrieb nicht ausreichend”, schreibt er. Der Sportplatz in Ganspe wäre innerhalb kürzester Zeit für Punktspiele ungeeignet, würden alle 13 Mannschaften der SVG Berne dort ihren Trainingsbetrieb und ihre Punktspiele austragen.
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Putenmaststall: Ausschuss vertagt Entscheidung
Von Hannelore Johannesdotter Berne.
Der Ausschuss für Gemeindentwicklung und Wirtschaft hat sich unter Vorsitz von Günter Siehlmann (SPD) mit dem Bauantrag inklusive Immissionsprognose eines Landwirts aus Campe für den Neubau eines Putenmaststalles beschäftigt. Die Gemeinde hat zwei Monate Zeit, eine Stellungnahme abzugeben.
Die Verwaltung hatte diesen Tagesordnungspunkt außerordentlich umsichtig vorbereitet. So legte Fachbereichsleiter Michael Heibült minutiös dar, warum unter den Gesichtspunkten Geruchsimmissionen und Zuwegung keine Argumente bestünden, das gemeindliche Einvernehmen zu versagen. “Von der Gemeinde zu beurteilende Gründe sind nicht vorhanden.” Die Gemeinde sei dann gehalten, das Einvernehmen herzustellen.
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Sporthallen-Planung kommt voran
Von Hannelore Johannesdotter Berne.
Es geht voran mit den Planungen für die neue Sporthalle in Berne. Diese Auskunft gab auf Anfrage dieser Tageszeitung Bürgermeister Franz Bittner. Mit der frühzeitigen Bürgerbeteiligung, voraussichtlich am Donnerstag, 9. Dezember, in Form einer öffentlichen Bürgerversammlung in der Comenius-Schule, werde nach Aufstellungsbeschluss und dessen Bekanntmachung der nächste Verfahrensschritt abgearbeitet.
Demnächst werde er den Arbeitskreis Sportstättenentwicklung einberufen, um die erste Skizze für die Halle nach der Idee des neuen Architekten vorzustellen. Zu einem späteren Zeitpunkt werde der Architekt auch öffentlich präsentiert. Vorher seien aber weitere formale Schritte bezüglich Bauleitplanung, Lärmschutz und Zuwegung fristgerecht abzuarbeiten.
Auch am Standort der alten Halle sei noch etwas zu beordnen, informierte Bittner. Es geht dort insbesondere um die vierte Wand des Vereinsheims vom Stedinger Turnverein, die der Gemeinde gehört. Die abgeräumte Fläche, auf der die alte Halle gestanden hat, werde, mit Rasenschlacke aufgeschüttet, begehbar gemacht.
Hinsichtlich des Kunstrasenplatzes bestehe Handlungsbedarf. Das sieht Bürgermeister Bittner durchaus. “Wir haben aber keinen Haushalt, in dem irgendetwas beordnet ist”, bedauert er. So seien keine Mittel für grundlegende Maßnahmen im Investitionsprogramm eingeplant. Bittner bestätigt ein Schreiben vom Niedersächsischen Fußballverband, Kreisverband Wesermarsch, in dem die Befürchtung geäußert wird, in der neuen Saison könnten wegen Unfallgefahr möglicherweise keine Punktspiele mehr gepfiffen werden.
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Kritik an der Politik bei Gründung des “Bürgerforums Berne”: Der Rat der Gemeinde ist abgetaucht
Von Hannelore Johannesdotter Berne.
Die Gründung des neuen Vereins “Das Bürgerforum Berne” ist gelungen. Bei der ersten Versammlung im Vereinsheim der Spielvereinigung Berne unterschrieben 22 der anwesenden 25 Personen den Aufnahmeantrag. Die neue Gruppierung wurde auf Initiative von Bernd Bremermann und Werner Krinke ins Leben gerufen und soll ins Vereinsregister eingetragen werden.
Dem Gründungsvorstand, der laut Satzung bis 31. Dezember 2010 tätig sein wird, gehören Bernd Bremermann als Vorsitzender und Werner Krinke als sein Stellvertreter an. Die Kasse führt Heiko Reiners, Schrift-wartin ist Karin von der Pütten. Als Beisitzer nehmen Clemens Rittel, Irmgard Werner, Ulrich Lehmkuhl und Ewald Smidt an den Sitzungen des Vorstands teil.
Die sehr gut vorbereitete Versammlung befasste sich zunächst ausführlich mit der Vereinssatzung. Dort heißt es unter anderem, die Vorstandsmitglieder sind jährlich neu zu wählen. Ein Besucher wünschte sich begrenzte Vorstandszeiten, ähnlich dem Prinzip der Rotation, wie sie einst die Partei der Grünen propagierte. Das wurde mit der Begründung abgelehnt, die jährliche Wahl würde Mauscheleien vorbeugen.
Ein Besucher, nach eigener Auskunft SPD-Mitglied, störte sich an dem Passus, dass, wer Mitglied im “Das Bürgerforum Berne” werden wolle, keiner politischen Partei angehören dürfe. Er fand ebenfalls keine Mehrheit für sein Anliegen. Das Bürgerforum Berne wolle eine Initiative sein, in der politisch Unzufriedene, Enttäuschte und aus Parteien ausgetretene Personen Aufnahme finden. Die Zugehörigkeit zu einer anderen Partei, die bei Mitgliedschaften in Parteien ebenfalls ausgeschlossen sei, passe dazu nicht, hieß es. (mehr …)
In Berne tut sich was
Von Hannelore Johannesdotter Berne.
Am Donnerstag, 19. November, 19.30 Uhr findet im Vereinsheim der Spielvereinigung Berne, Am Sportplatz 3, in Berne die Gründungsversammlung für den neuen Verein “Das Bürgerforum Berne” statt. Dazu lädt der frühere Berner Bürgermeister Bernd Bremermann Interessierte herzlich ein.
Da das Bürgerforum Berne einen Vereinsstatus erhalten soll, sind zunächst auch noch eine Reihe von Regularien abzuarbeiten. Dazu gehören unter anderem auch die Diskussion und Verabschiedung der Vereinssatzung, die Wahl eines Vorstands und die Festlegung der Mitgliedsbeiträge. Wer sich im Vorfeld mit der Satzung auseinander setzen möchte, kann sie auf der Homepage des künftigen Vereins www.blog.das-buergerforum-berne.de einsehen.
Dann geht es laut Tagesordnung unter dem Motto “Berne startet durch!”, an das Arbeitsprogramm für die aktuelle Kommunalpolitik. Hier stehen eine Reihe von Themen zur Beratung, darunter die Planung der Gemeindeentwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Problembereiche Storchenstation und Putenmaststall, außerdem die Sportinfrastruktur mit der neuen Sporthalle, der Sanierung des Kunstrasenplatzes in Berne, des Naturrasenplatzes in Ganspe, und der Spielhalle Ganspe. Und schließlich soll unter dem Stichwort “Bürgerhaushalt” auch noch über den Gemeindehaushalt 2010 debattiert werden.
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Die Norddeutsche Seite: 7 Datum: 12.11.2009 |
Auf feinkörnigem Asphalt von Ranzenbüttel nach Motzen
Von mario assmann Brake·Berne.
Zwischen Ranzenbüttel und Motzen soll ein “Gesamtkunstwerk” entstehen. Für eine Deicherhöhung mitsamt Radwegebau eine gewöhnungsbedürftige Formulierung. Stephan Maaß, Baudezernent des Landkreises, wählte sie dennoch, als er über das Vorhaben sprach. Der Anlass: Der Bauausschuss des Kreistages beschäftigte sich in seiner Sitzung am Montagnachmittag mit geplanten Radwegen an Kreisstraßen. Dabei zeichnete sich ab, dass die Kosten deutlich über den bisherigen Annahmen liegen werden.
Zum aktuellen Stand des Projekts “Radweg K217 Ranzenbüttel – Schöpfwerk Motzen” referierte Petra Henken vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Ihrer Aussage nach soll der zwei Meter breite Radweg in zwei Metern Abstand zur Kreisstraße gebaut werden. Der vorgesehene Asphalt sei derart feinkörnig, dass darauf auch Skater fahren könnten. “Grundsätzlich stehen wir vor dem Abschluss der Planungen”, sagte Henken. Die Realisierung sei für 2011 geplant.
Dass sich damit der Bau dieses Radweges um ein Jahr verzögert, führte Henken unter anderem auf die “Personalsituation in unserem Haus” zurück. Die Kreisverwaltung wiederum merkte an, die spätere Realisierung beeinträchtige nicht die Fertigstellung anderer Radwege. So wies der Ausschuss einen Antrag des Bürgerforums Berne, wonach der Bau doch noch 2010 zu beginnen sei, einstimmig ab. Zunächst sei die Planung abzuschließen, sonst entfalle die 60-prozentige Förderung durch das Land, lautete die Begründung.
In dem Bürgerforum-Papier hatten Werner Krinke und Bernes ehemaliger Bürgermeister Bernd Bremermann geschrieben, die Gründe für die Verschiebung würden als “fadenscheinig” empfunden. In diesem Zusammenhang bezogen sie sich auf Meldungen vom August, als Maaß erklärt hatte, der schlechte Baugrund am Deich und der Wechsel an der Spitze des I. Oldenburgischen Deichbands seien ausschlaggebend für den hinausgeschobenen Baubeginn. Die Erhöhung des Deichs zwischen Ranzenbüttel/ B74 und der Warflether Kirche auf 8,30 Meter über Normalnull hat das offensichtlich weniger beeinflusst: Die Arbeiten an diesem Abschnitt wurden im vergangenen Monat beendet.
Zu weiteren Radwege-Vorhaben informierte Silke Baehr von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV). Passend zu Henkens Vortrag ging sie auf den für 2012 geplanten Radweg von Motzen nach Ritzenbüttel ein. Die Baukosten für die 2,5 Kilometer lange Strecke: 637000 Euro, vorausgesetzt die Preise bleiben stabil. Denn dass die Materialkosten laut Baehr in den vergangenen zwei Jahren “extrem gestiegen” sind, wurde am Beispiel des vorgesehenen Radwegs Elsfleth – Vorwerkshof deutlich. Nun soll der 2,3-Kilometer-Abschnitt mit 600000 Euro zu Buche schlagen – statt mit den ursprünglich veranschlagten 475000 Euro. Ähnliche Steigerungen seien bei den Projekten Golzwarden – Sürwürden und Brückenhof – Fedderwardersiel zu erwarten. “Die Baukosten laufen uns weg”, seufzte Ausschussvorsitzender Dieter Kohlmann (CDU).
Kosten wird auch ein neues Orientierungssystem an den Kreisstraßen verursachen. Die bisherigen Kilometersteine sollen durch sogenannte Stationszeichen an Leitpfosten oder Laternenmasten ersetzt werden. Das Ziel der bundesweit angelaufenen Umstellung ist es, Rettungsdiensten, Straßenbetriebs- und Pannendiensten das raschere Auffinden einer Örtlichkeit zu ermöglichen. Die Kreisverwaltung veranschlagt die freiwillige Maßnahme mit 55000 Euro und will sie 2011 in Angriff nehmen. Schließlich bestehe kein akuter Handlungsdruck, meinte Bereichsleiter Karl-Heinz Röben, zudem habe man die “Notrufe des Kämmerers erhört”. Da sich das System aber etablieren werde und hilfreich sei, solle es in der Wesermarsch künftig ebenfalls zu finden sein. Das Land Niedersachsen jedenfalls, so das NLStBV, hat schon nahezu alle seiner rund 8000 Landesstraßenkilometer neu markiert.
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Die Norddeutsche WEM Seite: 5 Datum: 11.11.2009 |
Radweg soll nicht vor 2011 gebaut werden
Motzen (hjo).
Viele Eltern von Schülern, die mit dem Fahrrad zur Schule fahren, warten darauf, die Rad fahrenden Bürger vom Deich auch. Für die große Zahl der Fahrradtouristen entlang des Weserradweges wäre die baldige Fertigstellung des seit langem gewünschten Fahrradweges an der Deichstraße (Kreisstraße 217) ebenfalls eine große Erleichterung. Umso größer war die Überraschung, als kürzlich aus dem Kreishaus in Brake verlautete, dass mit dem Radweg in Motzen in Verbindung mit der Deicherhöhung nicht vor 2011 zu rechnen sei (wir berichteten). Begründet wurde dieser Aufschub mit dem Wechsel an der Spitze des I. Oldenburgischen Deichbands, aber auch mit dem schlechten Untergrund, der eine zusätzliche Spundwand erfordere. Auch das Bürgerforum Berne hat sich, wie aus einer Pressemitteilung des früheren Berner Bürgermeisters, Bernd Bremermann, hervorgeht, im September mit der Thematik befasst und die Presseberichte diskutiert. Die vom Landkreis angeführten Gründe seien dabei als “fadenscheinig und wenig überzeugend” kritisiert worden, heißt es in dem Schreiben, das der Ratsherr Werner Krinke ebenfalls unterschrieben hat. Das Bürgerforum Berne hat sich deshalb an den Landkreis Wesermarsch mit der Bitte gewendet, in der nächsten Sitzung des Kreistags einen Beschluss herbeizuführen, der es ermöglicht, die Radwegmaßnahme, wie ursprünglich geplant, bereits im nächsten Jahr, also 2010, zu beginnen.
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Die Norddeutsche WEM Seite: 12 Datum: 24.10.2009 |
Bürger befragen Bürgermeisterkandidaten
Von Hannelore Johannesdotter Berne.
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Berne. 130 Bernerinnen und Berner strömten am Donnerstagabend in die Kulturmühle. Sie alle trieb die eine Frage um: Wem soll ich bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag, 27. September, meine Stimme geben? Das vom Verein Kulturmühle angebotene Bürgermeisterforum unter der Überschrift „Quo vadis, Berne? (Wohin gehst du, Berne?) diente der besseren Einschätzung Kandidaten.
© Hannelore Johannesdotter
Moderiert von Karl-Heinz Pauli-Erytrhopel, Rektor des Berner Schulzentrums, stellten sich mit Franz Bittner (parteiloser Gemeinschaftskandidat von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen), Gerd Coldewey (Die Linke) und Jörg Thielen (parteilos) drei der vier Kandidaten den Fragen. Ralf Schulze, Kandidat des neuen Berner Bürgerforums, hatte seine Teilnahme wegen eines dringenden, nicht verschiebbaren beruflichen Termins abgesagt. Seiner Bitte um Verschiebung des Forums konnte hingegen die Kulturmühle nicht nachkommen.
Berne mag ich gerne – nur warum?
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Kandidaten eröffnete Pauli-Erythropel das Forum mit dem Slogan der gemeindlichen Homepage: Berne mag ich gerne. Was könnte dem – derzeit belächelten – Motto Zustimmung bringen? Für Jörg Thielen bedeutete es Zukunft. „Mein Herz hängt an der Gemeinde.“ Das sei ein guter Slogan, fand auch Franz Bittner. „Ich will daran arbeiten, dass nicht mehr darüber gelacht wird.“ Berne habe mehr Stärken als Schwächen, besonders im Naturbereich, so Gerd Coldewey. Doch auch, wenn er Berne gerne möge, erklärte der Seefelder verbindlich, im Falle seiner Wahl nicht nach Berne umsiedeln zu wollen. Sein Heimatgefühl zu Seefeld sei stärker.
Zum künftigen Verhältnis von Rat und Bürgermeister befragt, mit dem es in der Vergangenheit nicht immer zum Besten stand, antwortete Thielen: „Ich kann und werde mit Rat und Verwaltung zusammenarbeiten.“ „Der Bürgermeister muss informieren. Ich stehe für diese Zusammenarbeit“, erklärte Bittner. Auch Coldewey hob die Wichtigkeit einer starken Verwaltung mit Transparenz für die Öffentlichkeit hervor.
In der Vergangenheit habe die sachgerechte Information des Gemeinderates erheblich gelitten, erklärte Diether Liedtke, Vorsitzender des SPD-Fraktion im Berner Rat, und von Pauli-Erythropel konkret nach den Wünschen der Ratsvertreter gefragt. „Ich erwarte, dass der neue Bürgermeister nicht nach dem Prinzip ,Wissen ist Macht, nichts wissen, macht nichts’ handeln wird.“
Fragen des Publikums
Dann war das Publikum an der Reihe. „Was passiert eigentlich, wenn der Kandidat der drei Parteien, Franz Bittner, am 27. September nicht 50 plus X Prozent erreicht?“, wollte ein Zuhörer wissen. „Dann sucht sich der Rat eine neue Gemeinde“, witzelte Bittner. Die Niedersächsische Gemeindeordnung sehe derzeit keine Selbstauflösung eines Gemeinderates vor. Coldewey fand, dass der Rat zum Wohl der Gemeinde aber auch mit einem anderen Verwaltungschef zusammen arbeiten müsse. „Nach zwei Jahren ist ohnehin Kommunalwahl. Dann brauchen Sie ja nicht mehr kandidieren.“
Weiter trieb die Berner um, wie die finanzielle Situation Bernes in den Griff zu bekommen sei. „Wo immer das Geld herkommt, es geht erstmal in die Miese“, war Thielen überzeugt. Coldewey wollte Land und Bund in die Pflicht nehmen, da diese immer mehr Aufgaben auf die Kommunen übertrügen. „Der nächste Haushalt wird eine Weichenstellung geben. Vieles ist nicht sachgerecht beordnet“, informierte Bittner. Da gebe es Einiges klarzustellen. „Nutzen Sie die Möglichkeit zur Einsichtnahme“, forderte er die Bürger auf.
Bittners Glaubwürdigkeit in Frage gestellt