Bürgerforum tagt in Krögerdorf
Aktuelle Probleme sollen diskutiert werden
von Fried-Michael Carl
Krögerdorf Das Bürgerforum Berne veranstaltet am Freitag, 19. Juli, um 20 Uhr in der Gaststätte „Dreimädelhaus“in Krögerdorf die nächste öffentliche Vorstands- und
Fraktionssitzung. Diesmal sind besonders die Einwohner der Ortsteile Hiddigwarden, Hekeln, Katjenbüttel und Harmenhausen angesprochen und geladen.
In der Versammlung soll es um die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Berne. Dabei soll die Verbesserung der Baumöglichkeiten in den Dörfern erörtert werden.
Daneben soll über die Aktualisierung des Landschaftsrahmenplanes für den Landkreis Wesermarsch diskutiert werden. Es sollen mögliche Auswirkungen auf die Gemeindeentwicklung aufgezeigt werden.
Nicht zuletzt soll am Beispiel des schlechten Zustandes der Fahrbahn der Gemeindestraße „Lechterstraße“ – Hauptursache der zunehmenden Schwerlastverkehr – möglicher Ausbaumaßnahmen erläutert werden. Zudem sollen die Auswirkungen der Straßenausbaubeitragssatzung vorgestellt und diskutiert werden.
Kontraproduktiv zur Standortpolitik
Benutzung der kommunalen Kindertagesstätten nicht zustimmen.
Das beschloss die jüngste, öffentlich abgehaltene Versammlung von Vorstand und Fraktion.
Höhere Gebühren würden sich kontraproduktiv zu einer familienfreundlichen Standortpolitik auswirken, hieß es zur Begründung. Auch die dadurch beabsichtigte Einnahmenerhöhung im Haushalt mit Blick auf dessen Konsolidierung lehnt das Bürgerforum ab.
Die Fraktion will bis zur nächsten Ratssitzung am Dienstag, 26. Juni, konkrete andere Vorschläge zur Verbesserung der Haushaltssituation ausarbeiten. In Motzen klagen Bürger über Lkw-Fahrer, die im Bereich zwischen Deichschart und Kanalweg zu schnell führen. Durch die Erschütterungen stellten sie zunehmend Schäden an ihren Wohnhäusern fest. Das Bürgerforum versprach, sich bei der Verkehrsbehörde des Landkreises um eine Lösung des Problems zu kümmern. Zudem haben Anwohner lastbeschränkter Gemeindestraßen beim Bürgerforum darüber geklagt, dass die Straßen mit überdimensionalen landwirtschaftlichen Fahrzeugen befahren werden, teilt das Forum mit. Diese Problematik will die Fraktion nun im nächsten Gemeindeausschuss thematisieren.
Die Forums-Mitglieder bedauern, dass die Gemeinde keine Bezirksvorsteher mehr hat. Das Ehrenamt war 2010 auf einstimmigen Beschluss des Gemeinderates aufgehoben worden. Begründet wurde der Schritt damals mit der Haushaltslage sowie der zunehmenden Digitalisierung, die das Amt unzeitgemäß erscheinen ließ. Die noch amtierenden Bezirksvorsteher erhielten ein Dankschreiben vom Bürgermeister.
Nun seien im zurückliegenden halben Jahr zwei langjährige Bezirksvorsteher verstorben, ohne dass die Gemeinde Berne ihre Arbeit in einem Nachruf gewürdigt hätte, rügt Bernd Bremermann, Vorsitzender des Bürgerforums. Bei Mitgliedern des Gemeinderates und der Freiwilligen Feuerwehren würde hingegen ein Nachruf verfasst.
"Dass ehemalige Bezirksvorsteher im Todesfall anders behandelt werden als ehemalige Mitglieder von Gemeinderat und Feuerwehr kann das Bürgerforum Berne nicht nachvollziehen und bezeichnet diese Art der Politik als respektlos", schreibt Bremermann. Seine Fraktion werde einen Antrag auf Gleichbehandlung beim Gemeinderat einzubringen.
Keine teure Betreuung für Kinder
lr
Berne – Das Bürgerforum Berne wird der zurzeit diskutierten Erhöhung der Gebühren für die Inanspruchnahme der kommunalen Kindertageseinrichtungen nicht zu- stimmen. Eine Erhöhung der Gebühren wäre kontraproduktiv zu einer familienfreundlichen Standortpolitik. Früher habe die kommunale Kinderbetreuung aus der Fürsorgepflicht heraus stattgefunden. In der heutigen Zeit würden die Tageseinrichtungen mit zunehmender Tendenz eine Frühbildungsfunktion übernehmen. Es stelle sich die Frage, ob eine solch umfassende Kinderbetreuung noch eine Aufgabe sei, die die Kommunen allein schultern können.
Die Fraktion des Bürgerforums wurde gebeten, bis zur Ratssitzung am 26. Juni konkrete andere Vorschläge zur Haushaltskonsolidierung vorzulegen.
Bürgerforum diskutiert über Berner Sozialpolitik
Fraktionssitzung Erhöhung der Kindergartengebühren wird kritisiert
frk
Berne – Die nächste öffentliche Vorstands- und Fraktionssitzung des Bürgerforums Berne findet am Freitag, 18. Mai, um 20 Uhr im Gasthof Schütte statt. Schwerpunkt der Sitzung ist die Sozialpolitik in der Gemeinde Berne. Diskutieren will man unter anderem über die Erhöhung der Gebühren für die Inanspruchnahme der kommunalen Kindertagesstätten und Einführung der inklusiven Schule für die Grundschulen in der Gemeinde Berne zum Schuljahr 2013/2014. Das teilte Bernd Bremermann, Vorsitzender des Bürgerforums, mit.
Soziale Themen in Diskussion
frk
Berne – Die Sozialpolitik in der Gemeinde Berne soll Schwerpunktthema in der nächsten öffentlichen Sitzung des Bürgerforums am Freitag, 18. Mai, um 20 Uhr bei Schütte sein.
So will man darüber diskutieren, ob die Erhöhung der Gebühren für die kommunalen Kindergärten die richtige Entscheidung ist. Diese Botschaft an junge Familien sei fragwürdig. Außerdem soll es um die Einführung der inklusiven Grundschule in der Gemeinde Berne gehen. Diese ist für das Schuljahr 2013/2014 vorgeschrieben. Auch über die Jugendarbeit will man beim Bürgerforum sprechen. Mit dem CVJM-Sozialwerk sei man auf diesem Gebiet auf einem guten Weg, heißt es. Nicht zum ersten Mal wird dagegen kritisiert, dass langjährige ehemalige Bezirksvorsteher der Gemeinde aus Haushaltskonsolidierungsgründen nicht geehrt werden.
Berner SPD hatte Verluste kommen sehen
Diether Liedtke: Lagerspaltung nach Bürgermeisterabwahl
Neue Räte konstituieren sich im November
"Es war klar, dass sich das Ganze verschieben wird." Diether Liedtke, Vorsitzender der aktuellen SPD-Mehrheitsfraktion im Berner Gemeinderat analysiert die Ergebnisse der Kommunalwahl sachlich. Bereits zur Bürgermeisterabwahl 2009 habe festgestanden, dass es bei der nächsten Kommunalwahl in Berne eine "Lagerspaltung" geben werde. Die Frage sei letztlich nur gewesen, in welchem Ausmaß sich diese dokumentiert.
Liedtke sieht das neugegründete Bürgerforum Berne um den ehemaligen Bürgermeister Bernd Bremermann allerdings nicht als einzigen Nutznießer der sozialdemokratischen Stimmenverluste an. "Hinzu kommt das gute Abschneiden der Grünen, das uns einige Stimmen gekostet hat." Bündnis 90 / Die Grünen war am Sonntagabend als großer Sieger aus der Kommunalwahl hervorgegangen. In Berne eroberte die Partei drei Plätze im Gemeinderat.
Zur Kooperation bereit
Aus der neuen Lage sei nun das Beste zu machen, blickte Diether Liedtke gestern nach vorne. "Wir wollen trotzdem eine konstruktive Politik hinkriegen", betont der Fraktionsvorsitzende. In diesem Punkt stimmt Liedtke mit seinem früheren Parteifreund, Ex-Bürgermeister Bernd Bremermann, überein. Auch der ehemalige Sozialdemokrat und heutige Vorsitzende des Bürgerforums Berne betont, dass es jetzt auf konstruktive Zusammenarbeit ankomme. Mit dem Ergebnis der Gemeinderatswahl sind Bremermann und seine Mitstreiter sehr zufrieden. "Von null auf zehn Prozent ist ein sehr gutes Ergebnis", bilanziert Bremermann am Tag nach der Wahl.
Wenig erfreut zeigte sich CDU-Spitzenkandidat Karl-Ernst Thümler. Einzig die Tatsachen, dass die absolute Mehrheit der SPD gebrochen wurde, und dass mit Fabian von Lübken ein Christdemokrat aus dem Deichbereich in den Gemeinderat einzieht, stimmten ihn versöhnlich.
Dass es im Berner Kommunalparlament nunmehr keine Partei gibt, die klar die Richtung vorgeben und ihre Positionen durchsetzen kann, sieht Bürgermeister Franz Bittner nicht als Nachteil an. "Da werden sich Mehrheiten finden lassen müssen", konstatiert er trocken. "Ob es schwieriger wird, wird man sehen. Es ist auch eine Chance."
Quasi drei Sieger gab es am Sonntagabend in Lemwerder. Die Sozialdemokraten bejubelten die Verteidigung ihrer absoluten Mehrheit im Kommunalparlament. Die Christdemokraten gewannen nach einem schwachen Abschneiden 2006 am Sonntag wieder einen Platz im Gemeinderat hinzu und stellen für die kommenden fünf Jahre vier Mitglieder. Und die Grünen, die sich erstmals in Lemwerder zur Wahl gestellt hatten zogen vom Start weg mit zwei Vertretern in den Rat ein. Einzig die FDP konnte mit ihrem Ergebnis nicht zufrieden sein. Sie verlor gegenüber der momentanen Zusammensetzung zwei Sitze und stellt nur noch drei Vertreter.
Im Lemwerderaner Gemeinderat nehmen ab der konstituierenden Sitzung Karin Baxmann, Heinz Feja, Erika Hanke, Uwe Heinen, Ewald Helmerichs, Andreas Jabs, Werner Niemeyer, Meinrad-Maria Rohde, Stefan Sander, Andreas und Jan Olof von Lübken (alle SPD), Karsten Haye-Warfelmann, Heiner Loock, Wolf Rosenhagen, Tanja Sudbrink (alle CDU), Wolfgang Eymael, Karl-Heinz Hagestedt, Harald Schöne (alle FDP), Brigitta Rosenow und Frank Schwarz (beide Bündnis 90 / Die Grünen) Platz.
Die Berner Bürger werden in ihrem Gemeinderat in den kommenden fünf Jahren von Heike Gloystein, Frank Göllner, Diether Liedtke, Karin Logemann, Lars Steenken, Lasse Wiesner, Birgit Wilgers (alle SPD), Elke Belsemeyer, Heiko Hohnholz, Eike Rulfs, Karl-Ernst Thümler, Björn Thümler, Fabian von Lübken (alle CDU), Verena Delius, Antje Neuhaus.-Scholz, Hauke Uphoff-Bartels (alle Bündnis 90 / Die Grünen), Bernd Bremermann und Clemens Rittel (bei Bürgerforum Berne) vertreten.
Wähler strafen Berner Sozialdemokraten ab
Verluste kommen Bürgerforum zugute / Bremermann im Rat
Von Hanmnelore Johannesdotter Berne.
Die Überraschung ist perfekt. Bei der Gemeinderatswahl 2011 in Berne musste die SPD erdrutschartige Verluste hinnehmen. Konnte sie mit elf Sitzen bisher unangefochten regieren, verlor sie rund 15 Prozent der Stimmen, das heißt vier Sitze. Sie wird nach einem Partner suchen müssen.
So deutlich haben die Wähler der SPD in Berne noch nie ihre Unzufriedenheit gezeigt. Angesichts der Sparpolitik im Berner Rathaus machten viele aus ihrer Ansicht keinen Hehl, dass die Mitglieder des Rates ihre Interesse nicht mehr genügend vertreten. Daran konnte auch Karin Logemann nichts ändern. Zwar vereinte die Hiddigwarderin fast 1000 Stimmen allein auf sich. Aber die Bewerber aus dem Deichbereich wurden abgestraft. Allen voran Jens Bischoff, der in den neuen Rat nicht wieder einzieht.
Klarer Nutznießer der Verluste bei den Sozialdemokraten ist das Bürgerforum Berne, der Verein um Bernd Bremermann. Zwar votierten für den früheren Berner Bürgermeister bei weitem nicht mehr so viele Berner wie vor zwei Jahren bei seiner Abwahl. Dennoch erreichte er 415 Stimmen – genügend, um im neuen Gemeinderat dabei zu sein.
Sehr zufrieden sein können Bündnis 90/Die Grünen. Sie haben künftig drei Sitze. Zugpferd bei der Wahl war Verena Delius, die ihren guten Ruf als ehemalige Landärztin mit Erfolg in die Waagschale werfen konnte. Stimmenverluste von knapp zwei Prozent musste auch die CDU hinnehmen. Sie zieht mit sechs statt bisher sieben Mitgliedern wieder in den Rat ein.
Deutlich gezeigt hat sich bei dieser Gemeinderatswahl, wie wichtig für den Wähler offenbar Kandidaten aus seinem Wohnort und seines Altersgruppe sind. Beispiele dafür sind Lasse Wiesner (SPD, 25 Jahre) und Fabian von Lübken (CDU, 22 Jahre), denen beiden auf Anhieb der Einzug ins neue Kommunalparlament gelang.
Arbeitsprogramm 2011 bis 2016
Von HANNELORE JOHANNESDOTTER Berne. Die Sanierung des Berner Kunstrasenplatzes, die Herrichtung der Altentagesstätte im Berner Rathaus und eine zukunftsgerechte Erweiterung der Spielhalle Ganspe – das sind kurzfristige Ziele, für die sich das Bürgerforum Berne konkret einsetzen will, wenn es dem Verein gelingt, mit einem oder mehreren seiner elf Kommunalwahl-Kandidaten in den Gemeinderat einzuziehen.
Zu den Schwerpunktzielen des Wahlprogramms, das beim Bürgerforum "Arbeitsprogramm 2011 bis 2016" heißt, gehört auch das intensive Bemühen, freie Baugrundstücke am Schwarzen Weg in Berne für generationsübergreifende Wohnformen zu vermarkten.
Die grundsätzlichen Themen, die sich der Verein für die Gemeinde Berne in der kommenden Legislaturperiode gesetzt hat, werden unter den Stichworten "familienfreundlich, sicher und wirtschaftsstark" gefasst. Zur Familienfreundlichkeit gehört für das Bürgerforum zunächst die vertrauensvolle und transparente Bürgerbeteiligung.
In diese Rubrik fällt auch der weitere Ausbau der Qualitätsstandards für die Kindertagesstätten und Grundschulen. Dazu zählt das Bürgerforum die inklusive Schulpädagogik, nach der behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam gleichberechtigt unterrichtet werden. Dafür sind räumliche und personelle Rahmenbedingungen zu schaffen.
Jugendliche sollen in die gemeindlichen Planungen aktiv einbezogen werden. Für ältere Einwohner will das Bürgerforum Seniorentreffs und Freizeitangebote schaffen, die medizinische Versorgung ausbauen. Ein Bürgerbus – eventuell in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden mit ähnlichen Problemen – könnte die Mobilität in den Randbereichen der Gemeinde auch für Ältere erhalten.
Für die Sicherheit in der Gemeinde soll zum einen die Arbeit des kommunalen Präventionsrates beitragen, der zu diesem Zweck reaktiviert werden soll, aber auch die vorhandene Feuerwehrorganisation. Für denkbar hält das Bürgerforum Berne einen Hilfeleistungsverband, in dem außer der Feuerwehr die Johanniter-Unfall-Hilfe, die DLRG und das DRK eingebunden wären.
Sicherheit auf den Straßen ist für das Bürgerforum untrennbar mit Radwegebau verbunden. Konkret wird die Deichstraße (Kreisstraße 217) genannt und die Köterender Straße.
Für das Bürgerforum Berne sind Landwirtschaft, Gewerbe, Industrie und Dienstleistung gleichberechtigte Eckpfeiler des wirtschaftlichen Lebens in der Gemeinde Berne. Der neue Flächennutzungsplan soll genutzt werden, um frühzeitig die Interessen und Wünsche der Wohnbevölkerung und der Wirtschaft abzustimmen. Hier geht es dem Bürgerforum auch um die planerische Steuerung von größeren landwirtschaftlichen Bauvorhaben wie Biogasanlagen und Mastställen.
Das Bürgerforum will sich außerdem auf den Weg zu einer bezahlbaren 100 Prozent-Erneuerbare-Energien-Gemeinde machen. Unter den Aspekt der wirtschaftsstarken Gemeinde fallen beim Bürgerforum auch die Sanierung des Berner Ortskerns sowie Maßnahmen zur Dorferneuerung für die Dörfer zwischen Ollen und Harmenhausen – beides im Hinblick auf die Inbetriebnahme der Bundesstraße 212 neu. Für das Bürgerforum gehört dazu die mögliche Etablierung von Dorfläden und gastronomischen Betrieben auf den Dörfern entlang der jetzigen, dann alten und abgestuften Bundesstraße.
An konkreten Problemen orientiert
Politiker und Publikum liefern sich eine muntere Diskussion
über den richtigen Weg für Berne
Von Georg Jauken Berne. Viel war die Rede von "Berne 2020", jener Initiative, die Berne bis zum Ende des Jahrzehnts auf einen neuen Weg bringen möchte. In der Podiumsdiskussion der NORDDEUTSCHEN am Montagabend in der Kulturmühle ging es zunächst darum, was die Parteien 2011 bis 2016 in und für Berne erreichen wollen. Rund 80 Zuhörer hörten bei der munteren Diskussion mit starker Publikumsbeteiligung ganz genau hin. So viel war vorher klar: Die Kassenlage ist so rosig nicht, Probleme, die gelöst werden wollen, gibt es genug. So sind die Sportvereine in Ganspe und Warfleth enttäuscht, die gerne schon vorgestern erfahren hätten, welche Entschädigung sie für ihr abgebranntes Vereinsheim erhalten; da ist der Vater, der um die Sicherheit seiner Kinder fürchtet und sich nichts sehnlicher wünscht als Tempo 30 und einen Radweg entlang der Deichstraße. Eine Zuhörerin sorgt sich um die Sicherheit im Ort Berne selbst, sprach von einem "Ghetto" mit Prostitution, Kampfhunden, Drogenhandel und bewaffneten Jugendlichen. Beifall gab es für ihre Forderung, die Politik müsse dagegen was tun.
Der Ortskern hat Probleme, waren sich nicht nur Karl-Ernst Thümler (CDU) und Ramona Bartz (Die Linke) einig, die beide dort wohnen. Ein Ghetto vermochten sie gleichwohl nicht in der Langen Straße zu erkennen, noch weniger, was die Lokalpolitik ausrichten könnte, wäre es tatsächlich eins. Prostitution sei ein Gewerbe wie andere auch, gab Diether Liedtke (SPD) schon zu bedenken. Ein Zuhörer unterstützte die Forderung der Politiker, mit höherer Hundesteuer und der Überprüfung der Haftpflichtversicherung gegen die Halter vorzugehen.
Während sich die Initiative "Berne 2020" bereits sicher zu sein scheint, dass der Weg zu einer Belebung des Ortskerns in einem "sozialen Raum" (Shared Space) liegt, in dem Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer gleichberechtigt sind, mochten sich die Politiker – allen voran Diether Liedtke – nicht darauf festnageln lassen, die Vorschläge von "Berne 2020" eins zu eins zu übernehmen. Wäre es anders, ergänzte ein Zuhörer, "dann können wir die Politik auch sein lassen." Bürger sollen mit ins Boot Eine Ortskernsanierung halten alle für notwendig. "Da muss alles mitspielen, was in der Langen Straße wohnt", forderte Thümler. Die Eigentümer der – teilweise – Abschreibungsprojekte mit ins Boot zu bekommen, werde nicht ganz einfach. Ohne Parkplätze ließen sich auch nur schwer neue Geschäfte ansiedeln.
Neue Chancen, Berne als Gewerbestandort attraktiver zu machen, erwarten die Parteien von der neuen Bundesstraße. Wo Flächen für kleine und mittelständische Betriebe entstehen sollen, war nicht zu erfahren. Nach Berne locken möchte Clemens Rittel vom Bürgerforum die Betriebe unter anderem mit "Vorzugspreisen".
In den nächsten Jahren geht es nach Antje Neuhaus-Scholz (Grüne) auch darum, sich über neue und den Ausbau bestehender Windparks Gedanken zu machen, schon der Gewerbesteuer wegen. Rittel lehnte das kategorisch ab. Liedtke regte an, den Baggersee in Harmenhausen nicht nur zu renaturieren, sondern auch touristisch zu nutzen.
Sollten sich die Visionen von Rittel bewahrheiten, bräuchte es "Berne 2020" gar nicht. Er erwartet eine Gebietsreform, an deren Ende eine Gemeinde Stedingen stehen könnte. Der für Gemeindefusionen in Aussicht gestellte Schuldenerlass durch das Land und die etwas besser gefüllten Kassen Lemwerders würden manches Problem lösen. Dass sich Lemwerder darauf einlassen würde, glauben allerdings weder die Parteienvertreter auf dem Podium noch ein großer Teil des Publikums. Die langfristigen Schulden werde das Land auch nicht übernehmen, dämpfte Liedtke die Hoffnung auf einen günstigen Ausweg aus der Finanzmisere.
Liedtke hielt außerdem dagegen, dass Berne sich keineswegs verstecken müsse. Der Ausbau von Kindergärten, Grundschulen sowie der Oberschulen könne sich sehen lassen. Laut Antje Neuhaus-Scholz zeigt die neue Sporthalle in Berne ("ein wunderbares Projekt"), wie auch künftig was erreicht werden kann, ohne über die Möglichkeiten hinauszuschießen. Aber wohin mit dem neuen Sportplatz? Rittel meinte, dass der jetzige Kunstrasenplatz erneuert werden sollte. Antje Neuhaus-Scholz hält einen Sportplatz bei der neuen Sporthalle für zukunftsträchtiger, weil ausbaufähig. So sehen es auch die übrigen Parteien. Thümler stellte Überlegungen an, den Platz der Spielvereinigung Berne zu überlassen, da sie die Möglichkeit habe, einen höheren Anteil der Baukosten bezuschusst zu bekommen als die Gemeinde.
Doch warum soll man nun die eine Partei wählen und die andere nicht? Polit-Neuling Ramona Bartz äußerte sich zu den konkreten Fragen kaum und gestand, dass sie sich erst noch einarbeiten muss. Sie engagiere sich in der Linkspartei, weil die sich sozial engagiere. Die Grüne Antje Neuhaus-Scholz sprach mit dem Blick auf die Wahrung ökologischer Belange von einem Alleinstellungsmerkmal ihrer Partei. Im Übrigen glaubt sie, dass die Millionen für die Weser-Vertiefung eingespart und besser eingesetzt werden könnten. Clemens Rittel vom Bürgerforum findet, dass Ökologie nicht viel taugt, wenn sie in Form von Solar- und Windstrom daherkommt, die sich ohne Subventionen selbst nach 20 Jahren nicht rechne. Andere halten das für Unsinn.
Lob für ehrenamtliches Engagement Und die Großen? Liedtke (SPD) und Thümler (CDU) ließen wenig ideologische Unterschiede erkennen. Sie sind an konkreten Problemen orientiert. So gab sich Thümler sicher, die – nicht nur wegen des Brandes – nicht rechtzeitig abgerufenen 400000 Euro Fördergelder aus dem Konjunkturprogramm für die Sporthalle Ganspe auf anderem Wege doch noch zu erhalten. Beide lobten das ehrenamtliche Engagement in Sport- und anderen Vereinen. Den Vorschlag aus den Reihen des Publikums, die Zahl der Feuerwehren zu reduzieren, um den Sport stärker fördern zu können, lehnten beide ab.
Info für Jugendliche Erstwähler
Kommt und macht mit, gestaltet Berne nach Euren vorstellungen .
Für mehr möglichkeiten auch nach dem
11. September 2011
Verändere etwas, gehe Wählen!!!
Ideale und Blick für Machbares
Die Pädagogin wohnt seit vier Jahren in Bardenfleth. In ihrer Freizeit spielt sie auf traditionellen Musikinstrumenten.
von Jan Lehmann
Bardenfleth – Politisch interessiert war Tanja Kunterding schon immer, parteipolitisch
gebunden war sie lange Zeit nicht.
Das änderte sich, als ihr Nachbar Heiko Reiners vom Bürgerforum Berne erzählte.
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Tanja Kunterdings Mann Michael Tegge (41) und sie selbst traten der Wählergemeinschaft bei.
Die Bardenfletherin ist Spitzenkandidatin des von Bernd Bremermann geleiteten Bürgerforums und will nach der Wahl am 11. September in den Rat einziehen.
Tanja Kunterding (41), Spitzenkandidatin des Bürgerforums,
wünscht sich eine familienfreundliche Gemeinde.
Das Bild zeigt sie mit Sohn Tristan (3).
Sozialpolitische Kompetenz
Offenbar habe man im Forum ihre Kompetenz für sozialpolitische Themen erkannt, erklärt die 41-Jährige ihre gute Platzierung auf der Liste. Familienfreundlichkeit und Verkehrssicherheit seien neben der Wirtschaftsförderung wichtigste Themen des Bürgerforums, erklärt Tanja Kunterding. Und gerade für die ersten beiden Themen fühlt sich die Pädagogin kompetent. Sie ist Mutter des dreijährigen Tristan und arbeitet als pädagogische Fachberaterin in einer Syker Kindertagesstätte. Früher hatte sie noch eine weitere Stelle bei der Jugendhilfe in Oldenburg.
An dem Bürgerforum Berne findet sie sowohl die politischen Schwerpunkte, als auch die häufige Bürgerbeteiligung gut. „Ich kann mir vorstellen, dass dadurch frischer Wind ins Rathaus kommt.“ Über sich selbst sagt Tanja Kunterding: „Ich habe Ideale, aber auch realistische Vorstellungen, was durchsetzbar ist.“
Jugend in Ganderkesee
Die Kandidatin stammt aus Hannover, verbrachte aber den größten Teil ihrer Jugend in Ganderkesee. Im Jahr 2005 zog sie mit ihrem Mann nach Steinkimmen. Sein Arbeitsplatz in Bremen und ihrer in Oldenburg waren von dort gut erreichbar. Vor vier Jahren kaufte das Ehepaar dann das Haus an der Deichstraße in Bardenfleth.
Ein großes Hobby der beiden ist das Mittelalter und die Musik auf traditionellen Instrumenten. Tanja Kunterding spielt Harfe und Dudelsack.
Spielplatz in Ganspe bleibt zunächst erhalten
Ausschuss Nach Abriss der Ruine können Geräte wieder bespielt werden
Umzug der Verwaltung im März
frk
Noch sind die Brandruinen von Kindergarten und Vereinsheim nicht ganz verschwunden: In Ganspe wird der Schutt mit Baggern abgetragen. BILD: GABRIELE BODE
Berne Um das kleine Gewerbegrundstück in Campe am Ortsausgang von Berne für Unternehmen attraktiver zu gestalten, sollen im Bebauungsplan Änderungen vorgenommen werden.
Das Planungsbüro Dieckmann und Mosebach aus Rastede stellte am Dienstag die neuen Pläne vor. So sollen auf dem Grundstück Betriebsleiterwohnungen erlaubt werden sowie ein zweigeschossiger Bau. In einem beschleunigten Verfahren mit frühzeitiger Einbeziehung öffentlicher Träger und der Bürger sollen die Änderungen möglichst schnell umgesetzt werden. „An der Form des gemischten Gewerbegebiets ändert sich nichts“, erklärte Bürgermeister Franz Bittner. Auch die Lärmemissionswerte blieben gleich, 60 Dezibel am Tag und 45 in der Nacht. Die Vermutungen von Bürgern, dass auf dem Grundstück ein Logistikzentrum eines Berner Transportunternehmers geplant sei, bestätigte Bittner nicht. „Die Gemeinde hat das Grundstück vor vielen Jahren erworben, nun soll es besser vermarktet werden“, sagte er.
Um den Stand der Bauarbeiten für den neuen Kindergarten in der Grundschule Ganspe zu besichtigen, lud der Bürgermeister zum Tag der offenen Tür der Einrichtung an diesem Freitag, 28. Januar, ab 15 Uhr ein. „In diesem Jahr werden Büros, eine Küche und Funktionsräume für die Mitarbeiterinnen gebaut. Ein neuer Bewegungsraum ist für 2012 vorgesehen“, so der Bürgermeister. 2013 müsse man dann über die Umbauten nachdenken, die mit dem dann geltenden Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz einhergehen. Noch in diesem Jahr soll der alte Spielplatz des alten Kindergartens wieder in Betrieb genommen werden. Später soll ein Spielplatz neben dem neuen Kindergarten entstehen.
Auch bei den Planungen zur Sporthalle in Ganspe gehe es voran, sagte Bittner. „Erste Vorschläge von Schule und Sportverein werden geprüft.“ Der Baufortschritt an der neuen Turnhalle Berne liege trotz der Frostperiode voll im Zeitplan, so Bittner. Das Richtfest war eigentlich für den 9. Dezember geplant gewesen, musste jedoch wegen des Wetters ausfallen. Ende Juni soll die Halle fertig sein.
Einen Termin gibt es nun auch für den Umzug der Berner Verwaltung: Vom 25. bis 28. März ziehen die Rathausmitarbeiter in die neuen Räume. „Der Umbau läuft, momentan wird der Aufzug installiert.“
Die Kosten für die Renovierung betragen 195 000 Euro.
Bürgerforum: Zehn Kandidaten treten an
Kommunalwahl Bernd Bremermann zieht nach einem Jahr Bilanz
frk
Berne – Ein Jahr lang gibt es das Bürgerforum Berne – und der Vorsitzende Bernd Bremermann ist mit dem bisher Erreichten durchaus zufrieden. „Wir haben auf kommunalpolitischer Ebene etwas bewegt“, sagte der 60-Jährige nun in einem Pressegespräch.
Das soll sich fortsetzen: mit einer starken Mannschaft im Gemeinderat nach der anstehenden Kommunalwahl im kommenden Jahr. Neben Bremermann und seinem Stellvertreter Werner Krinke werden nach Aussage des Vorsitzenden noch acht weitere Kandidaten für das Bürgerforum antreten. „Und wir sind weiter auf der Suche“, so Bremermann. „Jeder hat die Chance, zu kandidieren. Man muss auch kein Mitglied bei uns werden.“ Helfen werde auch die Tatsache, dass in Berne aufgrund der sinkenden Einwohnerzahlen wohl nur noch 18 statt 20 Ratsherren und -frauen gebraucht werden. „Das erhöht unsere Chancen“, glaubt er. Im Wahljahr will das Bürgerforum (33 Mitglieder) auf vielen öffentlichen Veranstaltungen über das Programm informieren.
Zusammenarbeit in Sicht
Angestrebt wird eine Zusammenarbeit mit anderen unabhängigen Wählergemeinschaften, vor allem auf Kreisebene. „Da sind wir schon länger in Gesprächen und stehen kurz vor der Aufnahme“, kündigte Bremermann an.
Als Schwerpunkt für die Politik des Bürgerforums wollen sich Bremermann und Krinke auf soziale Themen konzentrieren. „So zum Beispiel auch beim Jobcenter in der Wesermarsch. Wir sehen Berne als den geeigneten Standort an und haben entsprechende Anträge gestellt“, berichtet Bremermann. Auch für einen Pflegestützpunkt will er sich einsetzen.
Plan für Biogasanlagen
„Ein weiteres wichtiges Thema ist für uns die geplante kooperative Großleitstelle, die nun erst im Jahr 2012 realisiert wird. Wegen der Verzögerung kommen auf den Landkreis Kosten zu. Genaue Auskünfte dazu gibt es leider nicht“, bedauert er.
Mehr Einsatz vom Landkreis wünscht er sich auch beim Thema EWE. „Was dort in den Gremien besprochen wird, sollte auch öffentlich im Kreistag zur Sprache kommen“, so Bremermann.
Auf Gemeindeebene beschäftigt sich das Bürgerforum sich viel mit Fragen der Verkehrssicherheit. „So haben wir uns für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Straße nach Bookholzberg am Badesee eingesetzt. Darauf ist man in Ganderkesee eingegangen“, so der Vorsitzende. Weiter will er sich für einen Radweg in Köterende einsetzen. „Da haken wir nach.“
Auch zum Thema Biogasanlagen hat Bremermann genaue Vorstellungen. „Da muss man jetzt schon eine vorausschauende Planung machen, welche Plätze geeignet sind. In Ganderkesee ist der Ort von Anlagen umzingelt.“ Einen Erfolg des Bürgerforums will abschließend noch Werner Krinke aufzählen: Dank ihres Einsatzes hätten die übrigen Berner Parteien ihre Bürgernähe wieder entdeckt. „Überall gibt es nun Bürgergespräche, ein neues Bürgerbüro“, sagte er.