Infoabend des Berner Bürgerforums
Von Hannelore Johannesdotter Berne.
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Dabei soll die von der niedersächsischen Landesregierung geplante Schulreform vorgestellt und diskutiert werden. Als Referent steht Oberstudienrat Wolfgang Focke aus Berne zur Verfügung. Er wird die Initiativen aus den Nachbargemeinden und benachbarten Landkreisen vorstellen und bewerten, außerdem versuchen, auf die Fragen: Sind die Berner zufrieden mit dem gegenwärtigen Schulangebot oder werden Veränderungen gewünscht? Antworten zu finden. Da es keine feste Tagesordnung gibt, können von den Besuchern auch andere Themen angesprochen werden.
Kunstrasen wird “nicht sachgemäß genutzt”
Von Hannelore Johannesdotter Berne.
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Von Hannelore Johannesdotter Berne. Der Berner Bürgermeister Franz Bittner hat bestens in Erinnerung, wie schnell es nach dem Brand im Gansper Kindergarten wieder aufwärts ging: Mitarbeiter, Eltern, Förderverein und Schule hätten sich miteinander darum bemüht. "Ich würde mir wünschen, dass auch im Sport alle an einem Strang ziehen, sonst kommen wir nicht weiter", erklärte er während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung und Wirtschaft. In der Einwohnerfragestunde hatte ein Bürger das Thema Berner Kunstrasenplatz angesprochen. Bittner informierte über die Zielvorgabe, die Sportplatzsituation ab 2013 verbessern zu wollen. Mittel seien dafür im Haushaltsplan vorgesehen. Es gehe allerdings vorrangig um den Schulsport, da die Gemeinde eine Außenspielfläche vorhalten müsse.
Früher sei nicht mit einem neuen Platz zu rechnen. "Mehrere 100000 Euro haben wir nicht, und es wurde auch nicht vorgesorgt." Untersuchungen hätten ergeben, dass der Platz bei sachgemäßer Nutzung noch einige Jahre bespielt werden könne. Die sachgemäße Nutzung stellte der Bürgermeister jedoch in Frage. Er beklagte, dass der Platz auch bei Schnee und Eis bespielt wurde, während Vereine in anderen Kommunen in dieser Zeit auf Training und Spiele verzichtet hätten. Mehr noch, nach eigenen Beobachtungen habe er festgestellt, dass fremde Vereine den Platz zusätzlich nutzten.
Im Übrigen, wies der Bürgermeister erneut hin, sei die Gemeinde eigentlich gar nicht in der Pflicht. Denn ein Vertrag vom 1. August 1949 übertrage Aufsicht und Bewirtschaftung des Platzes federführend dem Stedinger Turnverein Berne. Dieser Vertrag wurde nie aufgehoben. Dennoch lasse sich die Gemeinde "in einem vertretbaren Umfang in die Pflicht nehmen." So würden derzeit drei Mal jährlich Wartungen des Platzes vorgenommen. Wichtig sei, dass alle Nutzer die notwendigen Hinweise auf Schadstellen gäben.
Unzufrieden war der Bürgermeister auch damit, dass Gastgeber und Gäste nicht sachgerecht mit Gemeindeeigentum umgingen. Hier nannte er die Umkleiden und Sanitäranlagen am Sportplatz die, wie dokumentiert wurde, nach der Benutzung oft in einem beklagenswerten Zustand zurück gelassen würden.
Richtungweisende Neujahrsempfänge
Von Hannelore Johannesdotter Berne.
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Berne. Die SPD …
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Hauptredner des Empfangs war Matthias Miersch. Der umweltpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion nannte die Ziele, an denen gemeinsam gearbeitet werden müsse: die Schere zwischen arm und reich zu verringern, für bessere Bildung zu sorgen, Politik nachhaltig zu gestalten. Miersch sprach sich gegen "Klein-staaterei und Kompetenzstreit im Bildungswesen" aus, hielt neben der Wehrpflicht ein Pflichtjahr in sozialen Einrichtungen für wichtig, nannte den Wiedereinstieg in die Atomenergie "absoluten Murks". Immer höher, immer weiter, und Geiz ist geil seien Vorsätze ohne Zukunft. Die SPD setzt auf feste Regeln und Grenzen, um für die nachfolgenden Generationen zu sorgen. Hier führte er Mindestlohn, Gesundheits- und Alterssicherung, die Betonung des Solidaritätsprinzips an. "Jeder ist gefordert, jeder kann etwas tun."
Sehr viel kämpferischer waren die Töne am Sonntag, als das Bürgerforum Berne zum Neujahrsempfang einlud. Vorsitzender Bernd Bremermann begrüßte gut 40 Besucher, darunter Gäste aus Ganderkesee, Elsfleth und Bremen-Nord.
Alle sechs bis acht Wochen trifft sich das Bürgerforum mit Mitgliedern der Freien Wähler – UWG Ganderkesee zum kommunalpolitischen Stammtisch. Deren Vorsitzender Arnold Hansen nannte das Motto für die Kommunalwahl 2011: "Mehr Mutbürger in Stadt- und Gemeinderäte, um die Politik zurück zu drängen." Keine Wutbürger, sondern parteifreie Bürger werden gesucht, die sich mutig und ohne Fraktionszwang für Transparenz und Meinungsfreiheit in den Räten einsetzen wollen.
Als Funktionsträger der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Region Unterweser machte Werner Kehlenbeck aus seinem Verdruss über Armut – besonders die von Kindern -, über die Gesundheitsreform und hohe Pflegesätze, über fehlende Bankenaufsicht keinen Hehl. Die AWO fordere die Rückkehr zu Werten, Geistiges über Materielles zu stellen, Gerechtigkeit Vorrang vor dem Individuum einzuräumen, die Zukunft wichtiger als die Vergangenheit zu nehmen.
Bernd Bremermann bedauerte, dass der Zusammenschluss mit der UWG Wesermarsch bislang mit der Begründung gescheitert sei, dass auf ihn noch zwei Verfahren warten. Deshalb freute er sich über die Bündelung der unabhängigen Kräfte mit den Freien Wählern im Landkreis Oldenburg.
Beim Blick auf die Gemeindepolitik vermisste er Anträge aus den Fraktionen, und fehlende Antworten aus dem Rathaus auf Schreiben des Bürgerforums. "Man ignoriert uns, wo man kann." Hinsichtlich der Braker Kreisverwaltung beklagte er eine gegenüber dem Verein verhängte Auskunftssperre.
Für das erste Quartal 2011 kündigte er gezielte Bürgerversammlungen zu bestimmten Themen im Gemeindegebiet an. Man wolle jedes kleine Problem ernst nehmen. Das Wahlprogramm soll im April vorliegen.
Neujahrsempfang beim Bürgerforum Berne
Von Hannelore Johannesdotter Berne.
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Berne (hjo). Das Bürgerforum Berne lädt für Sonntag, 16. Januar, 11 Uhr, zum Neujahrsempfang ins Vereinsheim der Spielvereinigung Berne, Am Sportplatz 3, ein. Mit Blick auf die kommenden Kommunalwahlen am 11. September 2011 wollen die Mitglieder des Forums mit ihren Gästen aktuelle Themen der Politik in der Gemeinde und im Landkreis diskutieren, ihre Vorstellungen für eine bürgernahe Entwicklung in Kommune und Landkreis erläutern und Wünsche dafür aufnehmen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Aus organisatorischen Gründen bittet der Vorstand um Anmeldung unter Telefon 04406/6357 oder E-Mail Marlies.Bre@web.de.
Weitere Informationen unter https://www.das-buergerforum-berne.de
Polizeipräsenz gefährdet
Von Hannelore Johannesdotter Berne.
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Lemwerder·Berne. Wenn es in den Polizeistationen keine A 11-Stellen mehr gebe, würden sich auch keine Polizeibeamten mehr dorthin bewerben. So bestehe die Sorge, dass die Dienststellen für jüngere Polizeibeamte unattraktiv oder nur noch Durchgangsstationen auf die höher dotierte Stelle würden. Das könne auf Dauer den Erhalt kleiner Polizeistationen sehr wohl in Frage stellen. Das befürchtet die Gewerkschaft DGP.
Aus Sicht der Polizei Niedersachsen gibt es, so heißt es, derzeit keine Überlegungen, die Polizeistationen Berne, Lemwerder und Elsfleth zu schließen. Diese Versicherung hat das Bürgerforum Berne dieser Tage vom Landespräsidium für Polizei, Brand- und Katastrophenschutz in Hannover erhalten. Bernd Bremermann hatte mit der Behörde Kontakt aufgenommen.
Hintergrund ist das neue Dienststellenkonzepts A 11 des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport. Das Bürgerforum mahnt hier das politische Ziel an, den Dienst in kleinen Polizeidienststellen durch Schaffung von Möglichkeiten zum Aufstieg attraktiver zu gestalten, um die Präventionsarbeit der Polizei zu intensivieren. Der Erlass zu dem Dienststellenkonzept ist am 1. September dieses Jahres in Kraft getreten. Er regelt die Vergabe von Möglichkeiten für Beförderungen neu. Mit der Reform sollen "Entwicklungsmöglichkeiten für die Polizeibeamten und -beamtinnen auf kleineren Dienststellen erhalten bleiben." So viel zur Theorie. Harry Grotheer, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft in der Wesermarsch, sieht die Reform kritisch. Zwar bestätigt er dem Bürgerforum, dass eine Zentralisierung der Dienststellen zu Lasten kleiner Polizeistationen in der südlichen Wesermarsch derzeit nicht zu befürchten sei. Aber, schreibt Grotheer, der neue Erlass wirke sich für die
Polizeistationen des Polizeikommissariats Brake insofern negativ aus, als ein beruflicher Aufstieg in die Besoldungsstufe A 11 nicht mehr möglich sein werde. Derzeit arbeiteten dort noch zwei Beamte mit der Besoldungsstufe A 11, die altersbedingt demnächst in Ruhestand gehen werden.
Die Gewerkschaft befürchtet nun, dass die überwiegende Zahl der Beamtinnen und Beamten wegen des Sparkurses der Landesregierung Niedersachsen künftig in den Besoldungsgruppen A 9 und A 10 bleiben werden, ein Aufstieg in die nächst höhere Besoldungsgruppe an bestimmte Funktionen, Qualifikationen und Spezialisierungen gebunden werde.
Altenclub kritisiert Gemeinde
Berne. "Dank des Landkreises müssen wir uns immer mal neue Räume aussuchen." Mit diesen Worten eröffnete Jürgen Ahrens die Sitzung des Ausschusses für Öffentliche Sicherheit, Ordnung und Rettungswesen in der Mensa des Berner Schulzentrums. Hintergrund war die Verfügung des Kreises, nach der der Ratssaal nicht mehr genutzt werden darf (wir berichteten).
Insbesondere der Altenclub Berne, der im Rathaus seine Altentagesstätte eingerichtet hat, leidet unter dieser Beschneidung und hat der Verwaltung vorgeworfen, ihre Hausaufgaben nicht gemacht zu haben. "Der Vorwurf ist nicht gerechtfertigt", konterte Bürgermeister Franz Bittner. Die Gemeinde habe bereits erhebliche Veränderungen vorgenommen, um den Brandschutz des nur über Holztreppen zu erreichenden Saales im Obergeschoss des Rathauses zu verbessern. Auch die Gemeinde sei nicht glücklich über die Anordnung und lasse die Verfügung des Landkreises derzeit gerichtlich überprüfen. Bittner: "Wir arbeiten daran, dass wir wieder in den Ratssaal können." Nichtsdestotrotz halte man sich daran. Eine für Anfang Dezember terminierte Personalversammlung wurde abgesagt, die geplante Weihnachtsfeier ins Dorfgemeinschaftshaus verlegt.
Auch die kommenden öffentlichen Sitzungen finden an anderer Stelle statt: der Ausschuss am Dienstag, 30. November, erneut in der Mensa des Schulzentrums, die nächste Ratssitzung bei Bischoff in Ganspe.
Für den Altenclub machte Peter Schikora geltend, dass sich der Verein um eine Bevölkerungsgruppe kümmere, die in Berne schlecht wegkomme. Er sah zwar, dass es Ausweichmöglichkeiten in Berne gebe. Aber die kosteten alle Geld. Wenn für die Räume Miete bezahlt werde, müsse ein Aufschlag auf den Beitrag oder Eintritt erhoben werden. "Dann laufen uns die sozial Schwachen weg", war Schikora besorgt.
Schikora vermutete, dass die Gemeinde die Mensa mietfrei nutzen könne, und forderte die Verwaltung auf, ihrerseits dem Altenclub Räume zur Verfügung zu stellen. "Dazu ist die Gemeinde nicht in der Lage", beschied ihn der Verwaltungschef.
Bürgermeister Bittner verwies auf die Dorfgemeinschaften, die bereit seien, in dieser Situation auszuhelfen. "Es gibt Ausweichmöglichkeiten." Der Altenclub könne außerdem versuchen, ebenfalls ins Schulzentrum zu kommen. Das gehe wegen des Ganztagsbetriebs in der Schule nicht, erwiderte Schikora.
Landkreis untersagt jegliche Nutzung des Berner Ratssaals
Schon im Frühjahr vergangenen Jahres war bei einer Feuerwehrübung im Rahmen einer Brandschau festgestellt worden, dass das Rathaus selbst und dessen Umfeld erhebliche Sicherheitsmängel aufwies: verstellte Rettungswege, Holztreppen, fehlende Fluchtwege. Betroffen war und ist bislang auch der Ratssaal, in dem der Berner Altenclub seine Veranstaltungen abhält. Im rückwärtigen Eingangsbereich des Rathauses, den die Berner Senioren zur Altentagesstätte nutzen, fanden vor allem Torfstücke und Dekorationsstücke aus Reet das Missfallen der Brandschützer.
Die für Dienstag, 23. November, ab 18 Uhr vorgesehene Sitzung des Ausschusses für Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Feuerwehr- und Rettungswesen findet jetzt in der Mensa des Schulzentrums Berne, Am Schulplatz 3, statt.
Umfangreiche Tagesordnung
Von Hannelore Johannesdotter Berne.
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Berne (hjo). Die planerische Steuerung von Biogasanlagen und Anlagen für Massentierhaltung durch die gemeindliche Bauleitplanung ist ein Thema, mit dem sich der erweiterte Vorstand des Bürgerforums Berne in seiner Sitzung am Freitag, 19. November, ab 19.30 Uhr in der Gaststätte Schütte (Drieling), Am Breithof 5, in Berne befasst. Die Vorstandsitzung ist offen für Mitglieder. Weitere Diskussionspunkte sind die Einrichtung eines Jobcenters in Berne und eines Pflegestützpunktes im Landkreis Wesermarsch.
Nur 75 Personen dürfen rein
Sabrina Fleuch, Pressesprecherin des Landkreis Wesermarsch, widerspricht den Aussagen Schikoras: 'Die Brandschutzmaßnahmen sind noch nicht alle durchgeführt.' So fehle derzeit zum Beispiel noch ein gesicherter Raum zu Evakuierungszwecken. Deswegen haben man sich aus Sicherheitsgründen für eine Personenbeschränkung entschieden. Weitere Angaben konnte sie derzeit noch nicht machen, da sich der Widerspruch der Gemeinde Berne noch in Bearbeitung befindet. Die neuerliche Begehung fand ohne Beisein eines Mitglieds des Alten-Clubs statt. 'Dabei sind wir die Hauptnutzer!', so Schikora. Sabrina Fleuch vom Landkreis begründet das: 'Der Alten-Club ist zwar der Hauptnutzer, aber Eigentümer ist die Gemeinde Berne.'
Der Alten-Club-Berne hat mit den neuen Auflagen des Landkreises stark zu kämpfen: 'Die niedrige Personenanzahl behindert uns wirklich,', meint Schikora. Bis Ende des Jahres stehen beim Alten-Club noch drei große Veranstaltungen an, bei denen die Teilnehmerzahl zwischen 100 und 130 Personen liegt. Diese dürfen nun nicht im eigens für solche Feierlichkeiten restaurierten Saal stattfinden. 'Wir müssen jetzt andere Räume anmieten,', so Schikora. Dabei seien die steigenden Kosten für kleine Renten kaum zu tragen.
Bernes Bürgermeister Franz Bittner hält die Forderungen des Landkreises Wesermarsch für unangemessen: 'Es hätte Alternativen gegeben.'. Er ist bereit im Bedarfsfall bis vor das Verwaltungsgericht zu ziehen. Die Gemeinde Berne und der Alten-Club seien bereit gemeinsam die Verantwortung für die Räumlichkeiten zu tragen, das müsse nicht der Landkreis Wesermarsch übernehmen, so Bittner. Trotzdem muss Peter Schikora nun nach möglichst günstigen Ausweichquartiere für die Veranstaltungen des Alten-Clubs suchen: 'Ich bin enttäuscht vom Landkreis Wesermarsch.'.
Bürgerforum will Jobcenter
Von Hannelore Johannesdotter Berne.
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Berne. Das Bürgerforum Berne macht sich für die Einrichtung eines Jobcenters in Berne stark. Vorgeschlagen wird das Gebäude Weserstraße 1, in dem die Landessparkasse zu Oldenburg bis zu ihrem Umzug ins Zentrum Alte Molkerei residiert hatte. Die gute Erreichbarkeit des Standortes Berne spreche für ein Jobcenter in der südlichen Wesermarsch.
Mit entsprechenden Anträgen hat sich der Vorsitzende des Bürgerforums Berne, Bernd Bremermann, an den Landkreis Wesermarsch, an die Bundesagentur für Arbeit in Oldenburg, und mit der Bitte um Unterstützung, auch an die Gemeinde Berne gewendet. Das Bürgerforum bittet die vier Kreistagsabgeordneten aus der Gemeinde Berne, den Antrag im Kreistag zu unterstützen. Bremermann hatte den Standort Berne in seiner Zeit als Bürgermeister schon einmal ins Gespräch gebracht. Seinerzeit hatte er dafür das Gebäude der alten Berner Grundschule vorgeschlagen. Der Wunsch hatte sich jedoch zerschlagen, weil die Wahrnehmung der Aufgaben zwischen der Agentur für Arbeit (Grundleistungen) und dem Landkreis (Wohnung/ Heizkosten) getrennt wurden. Das Gebäude Am Breithof 4 steht inzwischen nicht mehr zur Verfügung, weil mittelfristig die Gemeindeverwaltung dorthin umzieht. Die getrennte Wahrnehmung der Aufgaben ist im Juni dieses Jahres vom Deutschen Bundestag neu entschieden worden. So können die Aufgaben
vom 1. Januar 2011 an von Jobcentern gemeinsam für die Leistungsbezieher übernommen werden. Nach Aussagen des Bürgerforums sind seitens des Landkreises als Standorte bisher nur Nordenham und Brake im Gespräch.
Das Bürgerforum Berne wünscht sich im Interesse der oft nicht motorisierten Leistungsbezieher ein Jobcenter auch in Berne. Fast in der Mitte zwischen Elsfleth und Lemwerder gelegen, können die Empfänger von Hartz IV Berne mit der Deutschen Bahn oder per Linienbus erreichen. Von beiden Nachbarorten aus ist bei entsprechender Witterung auch ein Kommen per Fahrrad denkbar.
Bernd Bremermann beim Neujahrs-Frühschoppen tatendurstig
Von Hannelore Johannesdotter Berne.
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Kämpferisch, motiviert, und tatendurstig – so präsentierte sich der Vorsitzende des Bürgerforums Berne, Bernd Bremermann, beim politischen Neujahrs-Frühschoppen. Vor gut 40 Besuchern, die trotz schlecht geräumter Straßen nach erneutem nächtlichen Schneefall ins Vereinsheim der Spielvereinigung Berne gekommen waren, umriss Bremermann die Ziele.
Zuvor blickte er allerdings noch einmal auf das für ihn schmerzliche Jahr 2009 zurück, das ihn mit seiner Abwahl als Berner Bürgermeister von der Spitze der Gemeinde in die Reihen einer außerparlamentarischen Opposition katapultiert hatte. Dennoch sind für ihn jene 1122, die seiner Abwahl nicht zugestimmt hatten, für ihn Verpflichtung, nicht abzutauchen. 30 Mitstreiter, die bei der Gründung unmittelbar ihren Beitritt zum Bürgerforum unterzeichnet hatten, lassen ihn hoffen, dass die Beteiligung so rege bleibt.
Kein gutes Haar ließ Bremermann bei seiner knapp einstündigen Frühschoppen-Rede an der neuen Verwaltungsspitze im Berner Rathaus. "So wie in den ersten Monaten der Amtszeit des neuen Bürgermeisters kann es nicht weiter gehen – das ist ja alles gesteuert", ließ er seine Zuhörer wissen. Gesteuert würden, da ist sich Bremermann sicher, Franz Bittner und sein allgemeiner Vertreter, Michael Heibült, vom Landkreis Wesermarsch, von dem beide kommen. Eigene Entscheidungen fielen in Berne kaum noch, sie würden – Beispiel Putenmaststall – dem Kreis übertragen.
Aber, machte Bremermann deutlich: "Wir sind kein Kampfverein gegen Bittner, unser Gegner ist der Rat." Und wie der sich verhalte, darüber kann er nur staunen. "Es kommt nichts an Anträgen." Bei der SPD-Fraktion habe offenbar nur der Wunsch bestanden, zwei Leute los zu werden. "Sie hat keine Mehrheit mehr seit Werner (Krinke) raus ist. Im Rat sitzt jetzt eine Große Koalition. Vielleicht machen sie zur Kommunalwahl 2011 ja eine gemeinsame Liste. Das wäre unsere Chance."
Chancen rechnet sich Bernd Bremermann für das Bürgerforum, in dem sich derzeit viele Unzufriedene sammeln, für die Kommunalwahl ohnehin aus. Zwei oder drei neue Ratsmitglieder hält er für realistisch. Und wenn es ganz gut kommt, fünf bis sechs – das würde die Mehrheitsverhältnisse im Berner Rat ganz schön aufmischen, sieht er schon vor sich. Als Diskussionsgrundlage für jene, mit denen das Bürgerforum ins Gespräch kommen möchte, legte der Verein jetzt ein Arbeitsprogramm vor, das Wahlprogramm werden könnte.
Es enthält viele Reizthemen der Gemeinde – von den Sportstätten über die Storchenstation bis zum Putenstall in Campe, außerdem den Erhalt der sechs Ortswehren, die Diskussion einer Integrierten Gesamtschule, die Ernennung Reinhard Rakows zum Kulturbeauftragten der Gemeinde, die Einrichtung eines Horts, die Aufnahme Bernes ins Städtebauförderungsprogramm, die Verbesserung des ÖPNV durch einen Bürgerbus.
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Die Norddeutsche WEM Seite: 5 Datum: 18.01.2010
Verein symbolisch zu Grabe getragen
Von Hannelore Johannesdotter Berne.
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Die Enttäuschung geht manchmal seltsame Wege. So machten offenbar Mitglieder der Spielvereinigung (SVG) Berne ihrem Bedauern über die ablehnende Haltung des Berner Gemeinderates in Sachen Kunstrasenplatz Luft: Sie trugen den Fußballverein in einer plakatgroßen Todesanzeige schon einmal zu Grabe.
Ob sie der Sache damit einen guten Dienst erwiesen haben, bezweifelt selbst Jörg Beyer, Vorsitzender der Spielvereinigung. “Ich weiß nicht, wer dafür verantwortlich ist, ich habe nur davon gehört”, erklärte er. Das Plakat sei mit dem SVG-Vorstand nicht abgesprochen worden, und werde von ihm auch nicht gutgeheißen. “Wir vom Vorstand möchten das Ganze nicht zu sehr hochziehen, sondern in Ruhe versuchen, die Ratsmitglieder davon zu überzeugen, dass es im Moment die beste Lösung wäre, den Kunststoffrasenplatz so schnell wie möglich zu erneuern. Dass das Geld fehlt, wissen wir natürlich auch. Aber wenn alle Fraktionen sich an einen Tisch setzen, kann man vielleicht auch Lösungen finden.” Auch Bernd Bremermann, Vorsitzender des “Bürgerforums Berne”, lehnt die Verantwortung für die Todesanzeige ab, kann ihr allerdings auch gute Seiten abgewinnen. Über die Art und Weise könne man sicherlich streiten, sagt er, aber durch sie sei das Augenmerk auf die Problematik gerichtet worden. Es habe wohl Druck ausgeübt werden sollen, vermutet er., und erinnert an die “emotionsgeladene Diskussion” bei der Dezember-Ratssitzung im TuS-Vereinsheim. Besonders habe die Besucher die Art und Weise enttäuscht, wie mit dem vom Ratsherrn Werner Krinke gestellten Dringlichkeitsantrag zur Sanierung des Kunstrasenplatzes umgegangen wurde. “Die Ratsmitglieder saßen alle mit hängenden Köpfen da, keiner wollte Farbe bekennen.” Bürgermeister Bittner habe alleine dagestanden. “Da ist keine Bürgernähe erkennbar”, findet Bremermann. An der Tür zur Spielhalle Ganspe, auch vor dem Rathaus und an weiteren Stellen in Berne wurde das Plakat gesichtet, und auf Weisung vom Leiter des Fachbereichs II, Michael Heibült, an allen Plätzen umgehend entfernt. “Die Plakate hingen im öffentlichen Straßenraum. Dazu waren die Plakatierer nicht legitimiert.” Sie hätten sich eine Genehmigung dafür einholen müssen. Der Leiter des Berner Ordnungsamtes hat deshalb nicht lange fackelt: “Ich habe ein Ordnungswidrigkeitenverfahren angestrengt.” Die Spielvereinigung sei angeschrieben und aufgefordert worden, dazu Stellung zu nehmen.
Die Ratsvorsitzende und stellvertretende Bürgermeisterin, Karin Logemann (SPD), hatte Kenntnis von der Anzeige. “Sie ist mehr als geschmacklos und natürlich nicht vom Gemeinderat autorisiert, geschweige denn initiiert worden”, gibt sie Auskunft.
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Die Norddeutsche WEM Seite: 5 Datum: 12.01.2010
Turnkindern und Fußballern fehlen die Hallen
Andere Sportler haben sich mit Sanierung arrangiert / Entzerrung für Mitte Februar angekündigt |
Von Barbara Wenke Ganspe. Momentan regt das Wetter viele Jungen und Mädchen zur Bewegung an. Viele würden am liebsten den ganzen Tag lang Schlitten fahren und im Schnee toben. Die Turnhalle vermisst kaum einer von ihnen. Das ist für Kinder aus dem Einzugsbereich der Gansper Turnhallen von Vorteil, denn die Hallen werden saniert. Die erste soll Mitte Februar wieder zugänglich sein. Vereine und Schulen haben sich mit der Situation abgefunden. “Alle Frauengruppen und die Tischtennisspieler kommen in der Schule unter”, berichtete Werner Harwarth, Vorsitzender des ortsansässigen TuS Warfleth, gestern dankbar. Die Zusammenarbeit mit Schulleiterin Andrea Selke habe sehr gut funktioniert. Sowohl Sportverein als auch Bildungseinrichtung haben in den vergangenen Wochen einige Utensilien vom Geräteraum in der Sporthalle in Räume der Grundschule umgelagert. Der Sportunterricht wird in den kommenden Wochen im Forum, der Mensa oder einem Klassenraum stattfinden. Ausfallen werden hingegen alle Angebote der Kinderturnabteilung des TuS Warfleth. Die Übungsleiter bitten um Verständnis, kündigen aber an, dass es ein großes Fest geben soll, sobald in den Hallen wieder Sport getrieben werden darf. Flexibilität beweist ein weiteres Mal die Führung des Stedinger Turnvereins. Erst im Spätsommer 2008, als die Berner Sporthallen einem Brand zum Opfer fielen, musste sie für alle Gruppen neue Übungsstätten finden. “Dieses Mal sind ja nur fünf Hallenzeiten betroffen”, merkt die zweite Vorsitzende, Annika Ulbrich, mit einem Lachen in der Stimme an. Die Trampolin- und Showturngruppen seien in der Grundschule Berne untergekommen, die Herrenriege im Bewegungsraum des Berner Kindergartens. Statt hoch in die Luft gesprungener Salti müssten sich die Sportler wohl auf Kraft- und Haltungsübungen einstellen. Aber immerhin könne das Training aufrechterhalten werden. Schlechter getroffen haben es die Jugendfußballer der Spielvereinigung Berne. Jugendleiter Axel Hein bemängelt, erst während der Berner Gemeinderatssitzung Mitte Dezember über die Hallenschließung informiert worden zu sein. Da sei es zu spät gewesen, Trainingszeiten in anderen Gemeinden zu organisieren. Außerdem habe er eine Reihe von Jugendturnieren absagen müssen, die im Januar stattfinden sollten, berichtet Hein. Das ärgert ihn besonders, denn er hatte die Einladungen für die Turniere erst verschickt, nachdem er von der Gemeindeverwaltung im Sommer den Hallennutzungsplan erhalten hatte. “Die Arbeit von vier Monaten war somit komplett umsonst.” Auch ohne Training sollen die Jugendteams in den kommenden Wochen an dem ein oder anderen Turnier teilnehmen, damit die Jungen und Mädchen zumindest ein wenig Fußball spielen können. |
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Die Norddeutsche WEM Seite: 8 Datum: 08.01.2010
Leserforum: Putenmaststall in Berne
Zur Berichterstattung über den geplanten Hähnchenmaststall in Berne:
Unrentabel und schädlich
Auch die allermeisten Landwirte lehnen den Einstieg in die agrarindustrielle Hähnchenmast ab. Nicht nur wegen der nicht artgerechten Haltung und der entstehenden Gräben in den Dörfern, sondern auch wegen der totalen Abhängigkeit der Vertragsmäster von den Futtermittel- und Schlachtbetrieben (Integratoren): Diese drehen an den Schrauben Küken-, Ergänzungsfutter- und Hähnchenabnahmepreis so, dass ein Viertel der Mäster nicht mal den Arbeitslohn erwirtschaftet.
Auch aus folgendem Grund sind viele landwirtschaftliche Betriebe gegen Agrarfabriken: Wenn Großställe die zulässigen Grenzen der Geruchsemissionen (10% der Jahresstunden) ausschöpfen – dann kann kein anderer Bauer aus dem Ort mehr irgend einen Stall bauen. Außerdem zerstört die regionale Agrarindustrialisierung das Image regionaler Produkte: Mit “Kartoffeln aus der Lüneburger Heide” kann man gut werben – nicht aber mit solchen “aus Vechta-Cloppenburg”.
Den Klimaschutz-Verpflichtungen zur Verringerung der Emissionen werden die EU und Deutschland mit klimaschädlichen Agrarfabriken (noch dazu mit Eiweißfutter aus Übersee) nicht nachkommen können. Arbeitsplätze in Luftkurorten und Unternehmen in Tourismus oder Gesundheitswesen werden durch Agrarfabriken massiv bedroht.
Es ist nachvollziehbar, dass Landwirte angesichts der katastrophalen Preise in fast allen Agrarzweigen nach einem rettenden Strohhalm suchen. Aber die Hähnchenmast ist dieser Strohhalm nicht – ganz im Gegenteil. In der gesamten Fleischerzeugung sind EU-weit mengenbegrenzende Strategien angesagt.
Das Verbot der Käfighaltung bringt nachweislich neue Marktchancen für deutsche Eier aus artgerechterer Haltung auf Bauernhöfen. Leider wird dies von Bauernverband und Landesregierung, die immer noch Propaganda für die Hähnchenindustrie machen, so gut wie gar nicht gesagt.
Wenn auf der Packung klar deklariert wird, wie und wo die Tiere gehalten werden, dann reagieren die Verbraucher und die Handelsketten – die Auslistung von Käfigeiern aus den Regalen beweist es. In den neu gegründeten Bündnissen gegen Agrarfabriken setzen sich die Mitglieder nicht nur für Gesetzesveränderungen beim Baurecht ein (Motto: Bauen im Außenbereich nur für “Bauernhöfe statt Agrarfabriken”), sondern bilden auch Einkaufsgemeinschaften für artgerecht erzeugte Produkte von bäuerlichen Betrieben. Nutzen wir diese Chancen!
ECKEHARD NIEMANN, ARBEITSGEMEINSCHAFT BÄUERLICHE LANDWIRTSCHAFT, BIENENBÜTTEL.
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Die Norddeutsche WEM Seite: 5 Datum: 30.12.2009
Statt Freude nur Wehklagen
Ganspe: Sporthallen werden gesperrt |
Von Hannelore Johannesdotter Ganspe. Seit Jahren warten die Sporthallen in Ganspe auf eine Sanierung. Nun hat die Gemeinde Berne es geschafft, mit Hilfe des Konjunkturpakets II über 400000 Euro an Fördergeldern bewilligt zu bekommen. Richtig zu freuen scheinen sich die Sportler über die energetische Verbesserung allerdings nicht: Wie auf der jüngsten Ratssitzung zu hören war, wird wegen der vorüber gehenden Schließung der Hallen nur geklagt. Zeitraum der Schließung ungewiss Vom 4. Januar an werden für einen noch nicht zu beziffernden Zeitraum beide Hallen in Ganspe geschlossen. Das ergibt sich aus dem Bauzeitenplan, der den betroffenen Nutzern von der Gemeinde zugestellt wurde. Bürgermeister Franz Bittner sah durchaus, dass zusammen mit dem Verlust der Berner Turnhalle die Schließung eine Belastung für die Vereine sei. “Das müssen wir ertragen, und Sie müssen das mittragen”, appellierte er an die Einsicht der Vereine. Probleme mit Terminverlegungen Die hielten sich für nicht rechtzeitig darüber informiert, dass die Schließung auch die große Spielhalle betreffe, die von der kompletten Erneuerung der Heizungsanlage mit betroffen ist. “Wir haben immense Probleme mit Terminverlegungen”, klagte TuS-Vorsitzender Werner Harwarth. Er zeigte sich froh, dass einige Sportangebote im Einvernehmen mit der Grundschule hätten geregelt werden können. Bittner erinnerte, dass über Jahrzehnte nichts passiert sei, um die Hallen zu unterhalten. Die Maßnahme könne nicht verschoben werden, solle das bewilligte Geld nicht verfallen. Er appellierte an die Vereine, ähnlich viel Fantasie aufzubringen, wo man Sport treiben könne, wie sie der Stedinger Turnverein nach dem Verlust der Berner Sporthalle zeige. |
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Die Norddeutsche WEM Seite: 6 Datum: 21.12.2009